ETF-News
Rüstung für das ETF-Portfolio
Der nun bereits eineinhalb Jahre andauernde Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat nicht nur in Europa die Bedeutung einer funktionierenden Verteidigung hervorgehoben. Die Folge: Die Bereitschaft der Politik, die nationalen Verteidigungsetats kräftig zu erhöhen, ist gestiegen. Rüstungsunternehmen profitieren von dieser Entwicklung. So machte beispielsweise der Kurs des deutschen Technologiekonzerns Rheinmetall seit Ausbruch des Krieges einen gewaltigen Sprung von 150 Prozent. Aber auch andere Rüstungsunternehmen rückten zuletzt verstärkt in das Interesse der Anleger.
Vor diesem Hintergrund wurden in diesem Jahr erstmals zwei ETFs am europäischen Markt platziert, die ausschließlich in Firmen aus dem Bereich der Rüstungsindustrie investieren. Den Anfang machte Ende März der VanEck-Defense-ETF. Über die physische Replikation bildet dieser den MarketVector™ Global Defense Industry Index ab und investiert somit in 29 Unternehmen der Rüstungs- und Verteidigungswirtschaft weltweit. Mit deutlich über 50 Prozent dominieren Firmen aus den USA das Portfolio. Unternehmen, die ihren Umsatz mit umstrittenen Waffen wie etwa Massenvernichtungswaffen, Atomwaffen, Landminen oder Streumunition erzielen oder nachweislich etablierte Normen nicht eingehalten haben, werden ausgeschlossen. Für ESG-Anleger dürfte der Fonds dennoch kaum geeignet sein.
Gleiches gilt für den Anfang Juli an der Londoner Stock Exchange und an der Deutschen Börse gelisteten Future of Defence von HanETF. Dieser passive Investmentfonds bietet Anlegern Zugang zu einem global diversifizierten Portfolio aus derzeit 41 Unternehmen, die ihren Sitz in einem NATO-Land oder einem Bündnispartnerland haben und ihre Umsätze im Verteidigungssektor erwirtschaften. Alle Unternehmen müssen mehr als 50 Prozent ihrer Umsätze aus der Herstellung und Entwicklung von Militärflugzeugen, Verteidigungsausrüstung oder Cyber-Sicherheitsverträgen mit einem NATO-Plus-Mitgliedsstaat erzielen. Die Gewichtung der zugrundeliegenden Einzeltitel ist auf maximal fünf Prozent pro Unternehmen und 50 Prozent pro Land begrenzt.
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