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2022: Aktive ETFs und Smart Beta gefragt
Das ETF-Spektrum ist vielfältig. Neben den klassischen Index-Trackern können Anleger auch sogenannte Smart-Beta-ETFs und aktive ETFs für ihr Portfolio nutzen. Letztere dürften in den kommenden Monaten eine größere Rolle spielen. Nach Einschätzung von JP Morgan Asset Management werden bis zum Jahr 2023 rund 40 Prozent des gesamten ETF-Anlagevolumens in aktiv verwalteten oder Smart-Beta-Produkten stecken. Beide ETF-Varianten haben eines gemeinsam: Sie wollen mehr als nur die Marktrendite erwirtschaften. Während sich Smart-Beta-Strategien nicht an der Marktkapitalisierung orientieren, sondern regelbasiert auf spezielle Renditefaktoren setzen, folgen aktive ETFs den Ideen ihrer Fondsmanager, nur dass sie im Gegensatz zu den meisten aktiv gemanagten Fonds börsengehandelt sind.
Smart-Beta-ETFs sind nicht neu und werden als sogenannte Faktor- ETFs schon seit Jahren angeboten. Vor allem bei institutionellen Anlegern erfreuen sie sich steigender Beliebtheit. Nach Angaben von Lyxor erzielten sie am europäischen ETF-Markt allein im vergangenen Jahr Nettomittelzuflüsse in Höhe von 13 Milliarden Euro. Demgegenüber fristen aktive ETFs zumindest in Europa gegenwärtig noch ein Nischendasein. Nach Angaben von Caroline Baron, Head of ETF Business Development, EMEA bei Franklin Templeton, machen sie gegenwärtig erst ein Prozent der gesamten ETF-Anlagegelder aus. Das aber könnte sich bald ändern. Denn spätestens seit dem Erfolg der aktiven ETF-Managerin Cathie Wood sind aktive ETFs auch hierzulande auf die Agenda gerückt. Mit rund 25 Milliarden US-Dollar verwaltetem Vermögen ist ihr Ark Innovation ETF mittlerweile der größte aktive ETF der Welt.
Vor allem das aktuelle Marktumfeld spricht für aktives Management. Aktive ETFs können hier eine gute Alternative sein. Deren Ziel ist es, die Vorteile von ETFs wie Transparenz, Flexibilität und niedrige Kosten mit einer aktiven Steuerung zu kombinieren, erklärte Baron unlängst der „Börsen-Zeitung“. „Von den rund 50 auf dem europäischen Markt befindlichen Strategien befindet sich die Mehrheit auf der Anleiheseite. Gerade in Zeiten erhöhter Volatilität wie sie derzeit auf den Märkten zu beobachten ist, erscheinen aktive ETFs sehr attraktiv“, so die Expertin.
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