ETF-News
Rüstungs-ETFs mit Rückenwind gestartet
Im Februar 2022 überfiel Russland die Ukraine. Im Deutschen Bundestag rief Kanzler Olaf Scholz die Zeitenwende aus und versprach zusätzliche Mittel für den Wehretat. Seitdem steigen die Militärausgaben nicht nur
in Deutschland, sondern weltweit. Mit 2,3 Billionen Euro erreichten sie laut dem Stockholmer Forschungsinstitut SIPRI im vergangenen Jahr ein Rekordniveau. Während es auf den Schlachtfeldern dieser Welt bisher keinen Gewinner gibt, kann sich die Rüstungsindustrie durchaus als solchen bezeichnen. Denn die Kriege und Krisen dieser Zeit bescheren den entsprechenden Unternehmen volle Auftragsbücher, kräftige Kursgewinne
und nicht zuletzt einen Imagegewinn.
Von dieser Entwicklung zu profitieren, ist das Ziel der beiden einzigen Rüstungs-ETFs, die seit vergangenem Jahr hierzulande zugelassen sind. Im März 2023 ging der VanECK Defense UCITS ETF an den Start. Im Juli
folgte der HANetfFuture of Defence UCITS ETF. Noch sind beide Fonds von ihrem Drei-Jahres-Track-Record ein gutes Stück entfernt. Dennoch können beide Themenfonds nach einem Jahr auf einen gelungenen Auftakt zurückblicken. Während der VanEck-Fonds vom Zeitpunkt seiner Auflage bis Mitte dieses Jahres rund 40 Prozent zulegte, erreichte sein Pendant ein Plus von 36 Prozent.
Zwar bespielen beide Fonds das Thema Rüstung, unterscheiden sich aber bei den zugrundeliegenden Indizes. Der VanEck-ETF bildet mit dem MarketVector Global Defense Industry Index eine regional breiter aufgestellte Benchmark ab. Der Fonds von HANetf setzt auf den EQM NATO+ Future of Defence Index. Dieser berücksichtigt ausschließlich Firmen, die ihre Umsätze in NATO- oder NATO-verbündeten Ländern machen. Dies führt zur Auswahl teils unterschiedlicher Titel sowie zu einer unterschiedlichen Gewichtung im Portfolio, wie ein Blick auf die jeweiligen Top-10-Positionen zeigt. Beide ETFs replizieren physisch. Während die TER beim VanEck-Fonds bei 0,55 Prozent liegt, beträgt sie beim HANeft 0,49 Prozent.
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