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Aktive Manager können Vorteile in Krisen nur mäßig ausspielen.
2023 wird ein schwieriges Jahr für Anleger bleiben. Zwar befinden sich die Märkte nicht mehr im Krisenmodus. In einem ruhigen Fahrwasser sind sie aber längst noch nicht angekommen. Zu viele Fragezeichen bestimmen die Agenda der Investoren. Wird das neue Jahr damit zu einem Jahr des aktiven Managements? Die Vorstellung, dass aktiv verwaltete Fonds in unruhigen Zeiten die Nase vorn hätten, ist weit verbreitet. Eine Analyse von Morningstar allerdings gießt Wasser in diesen Wein. Deren Fazit: Passiv gemanagte Fonds können sich auch dann als probates Anlagevehikel erweisen, wenn es an den Märkten stürmisch zugeht.
In jedem Fall erzielen aktive Manager unter diesen Bedingungen nicht automatisch die besseren Ergebnisse. Über den Zeitraum von Juni 2021 bis Juni 2022 schnitten im Durchschnitt nur 35 Prozent der aktiv gemanagten Aktienfonds besser ab als vergleichbare passive Produkte. Gerade einem Drittel der aktiven Fondsmanager gelang es also, den in den durch die Coronakrise und den Ukraine-Krieg reichlich vorhandenen Gegenwind für eine Absetzbewegung ihrer Portfolios vom Markt zu nutzen. Etwas besser lief es für das aktive Rentenfondsmanagement. Hier konnten fast 40 Prozent den Markt schlagen. Für ihre Untersuchung hatten die Experten des Fondsanalysehauses Morningstar 30.000 europäische Fonds unter die Lupe genommen. Diese umfassten insgesamt sieben Billionen Euro an Vermögenswerten und repräsentierten damit fast drei Viertel des gesamten europäischen Fondsmarktes.
In der langfristigen Analyse liegt die Erfolgsquote des aktiven Managements noch niedriger. „In den letzten zehn Jahren betrug sie bei aktiven Aktienmanagern 24 Prozent, bei aktiven Rentenmanagern 21 Prozent“, sagt Dimitar Boyadzhiev, Senior Manager Research Analyst für passive Strategien bei Morningstar. Diese Betrachtung legt nahe, dass aktive Manager im Beobachtungszeitraum von 2021 bis 2022 tatsächlich in einem gewissen Umfang Kapital aus den Krisen schlagen konnten. Gleichwohl hätte man nach gängiger Vorstellung erwarten können, dass ihnen das in diesem schwierigen Umfeld deutlich besser gelungen wäre, als es tatsächlich der Fall war.
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