Die zeitweiligen Wertschwankungen des Renminbi und die kürzlich angekündigte Lockerung des Wechselkursspielraums ändern nichts am langfristigen Aufwertungspotenzial der chinesischen Währung.
Zu diesem Urteil gelangen die Experten von ACMBernstein in ihrem aktuellen Marktkommentar. Sie sehen in diesen Schritten keinesfalls ein Signal, wonach die Regierung in Peking von ihrer Politik der kontrollierten Aufwertungen abweichen könnte. „Wir glauben vielmehr, dies ist ein wichtiges Signal der Regierung, dass die Finanzreformen fortgeführt werden“, so Anthony Chan, Volkswirt bei ACMBernstein in Hongkong.
Nach Einschätzung des Volkswirts von ACMBernstein Anthony Chan sollte der Schachzug, den Renminbi-Kurs im Februar zu senken, kurzfristig orientierte Spekulanten abschrecken. Diese hatten sich massiv am Devisenmarkt engagiert. Mit der Währungsabwertung dürfte China nun seinem Ziel näher gekommen sein, unerwünschten Spekulanten die Tür zu weisen. In den vergangenen Tagen wurde dann die offiziell zulässige Schwankungsbreite des Renminbi gegenüber dem US-Dollar von einem auf zwei Prozent erhöht. Unabhängig von kurzfristigen Währungsschwankungen dürfte der Renminbi mittel- und langfristig jedoch weiter an Wert gewinnen. ACMBernstein betrachtet vor allem die hohen Leistungsbilanz-Überschüsse Chinas als starkes Indiz für eine Unterbewertung der Währung zum US-Dollar. Ungeachtet dessen erwarten die Experten allerdings, dass sich das Wirtschaftswachstum im Reich der Mitte nun etwas abschwächt. Das Bruttoinlandsprodukt-Plus für 2014 veranschlagen sie auf 7,1 Prozent, da die Kreditnachfrage im Inland gedrosselt wird und die Exporte in andere Schwellenländer wohl nicht mehr so kräftig zulegen wie im vergangenen Jahr. 2013 war die Wirtschaftsleistung Chinas um 7,7 Prozent gestiegen.