Investmentfonds

Augsburger Aktienbank und netbank künftig unter gemeinsamer Führung

Gegenseitige Vorstandserweiterung der beiden Banken mit Lothar Behrens, Joachim Maas und Peer Teske

Der im Frühjahr 2015 angekündigte Kauf der netbank AG durch die Augsburger Aktienbank AG (AAB) ist mittlerweile vollzogen, die Zustimmung der relevanten Behörden liegt vor. Die Transaktion ist somit abgeschlossen.

In einem ersten Schritt ist im Dezember eine Vorstandserweiterung in beiden Instituten durch den Aufsichtsrat beschlossen worden, die zum 01.01.2016 wirksam wurde. Peer Teske wird in den Vorstand der AAB berufen, umgekehrt wird der Vorstand der netbank künftig aus Lothar Behrens, Joachim Maas und Peer Teske bestehen. Vorsitzender des Aufsichtsrats beider Banken wird Jochen Herwig, Vorstandsvorsitzender der LVM Versicherung, sein.

Für 2016 ist eine intensive Kooperation der beiden Institute geplant, wobei zunächst geprüft wird, auf welche Weise Synergien gezielt genutzt werden können. Die netbank besitzt, neben einer ausgeprägten Onlinekompetenz, besondere Stärken im Giro- und Kartengeschäft sowie im Ratenkreditgeschäft für Privatkunden. Im Gegenzug wird die Augsburger Aktienbank ihre ausgewiesene Wertpapierexpertise auch den rund 140.000 netbank-Kunden zugänglich machen. Die Kunden beider Häuser werden zukünftig davon profitieren ihr Konto bzw. Depot bei einem Unternehmen mit größerem Angebotsspektrum zu führen.

Die Unternehmensgruppe wird rund 400.000 Kunden betreuen und über eine Bilanzsumme von mehr als 3 Mrd. EUR verfügen. In der AAB-Gruppe werden dann, inklusive der AAB Leasing GmbH, über 400 Mitarbeiter beschäftigt sein.

Die netbank wird weiter im beratungsfreien B2C-Geschäft agieren, die Augsburger Aktienbank wird sich wie bisher auf das beratungsintensive Geschäft über Partner konzentrieren.

Vorstand Lothar Behrens beschreibt die Motivation der AAB-Gruppe: „Wir sind überzeugt, dass die neue Größe und Struktur uns in dem herausfordernden, anspruchsvollen Marktumfeld mit niedrigen Margen für die weitere Zukunft deutlich stärkt“. „Wir gestalten den derzeitigen Konzentrationsprozess im Bankengewerbe aktiv mit.“, umschreibt Joachim Maas das Umfeld. Peer Teske ergänzt: „Bei beiden Banken gibt es kaum Überschneidungen, sie ergänzen sich hervorragend, so dass neben den Stärken beider Häuser auch beide Standorte bewusst erhalten werden sollen. Ich freue mich neue Impulse in Hamburg und Augsburg zu setzen!“

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Anleger lassen sich von sinkendem DAX nicht beeindrucken

Anleger ließen sich im Dezember nicht von der Talfahrt des DAX entmutigen.

Obwohl der Leitindex im vergangenen Monat mehr als fünf Prozent verlor, handelten Investoren vergleichsweise offensiv. Dies zeigt die aktuelle Auswertung des UBS Investor Sentiment Index. Er misst, wie risikobereit Käufer von UBS Discount-Zertifikaten auf den DAX agieren. Im Dezember lag der durchschnittliche Cap der gewählten Discounter 5,28 Prozent unter dem jeweils aktuellen DAX-Stand – im Vormonat waren es 11,96 Prozent gewesen. Die Investoren agierten damit im Dezember offensiver als im Durchschnitt der vergangenen zwölf Monate.

Der UBS Investor Sentiment Index misst die Höhe der Caps, die Anleger beim Kauf von UBS Discount- Zertifikaten auf den DAX gewählt haben, und vergleicht diese Werte mit dem jeweiligen Stand des deutschen Aktienindex. Erreicht der DAX am Laufzeitende den Cap oder liegt sogar darüber, erzielen die Inhaber der Discount-Zertifikate die maximal mögliche Rendite. Liegt der Cap weit unterhalb des DAX, zeigt dies, dass Anleger größere Kursrückgänge erwarten. Die Höhe des gewählten Caps ist daher ein Indikator für den Optimismus beziehungsweise Pessimismus der Anleger. Der UBS Investor Sentiment Index spiegelt also die Risikobereitschaft der Anleger wider.

Besonders ins Auge fällt bei der jüngsten Auswertung, dass der Cap an den ersten drei Dezembertagen deutlich unterhalb des DAX-Niveaus lag (1. Dezember: 14,9 Prozent, 2. Dezember 14,4 Prozent, 3. Dezember: 12,5 Prozent). Während der Index bis Monatsmitte deutlich nach unten rutschte, passten die Anleger die gewählten Caps nicht im gleichen Maße an und agierten damit mutiger. Zur Monatsmitte notierte der Cap im Schnitt sogar nur 3,91 Prozent unter dem aktuellen DAX-Wert. Zum Vergleich: Der rollierende Zwölfmonats-Mittelwert liegt aktuell bei 10,93 Prozent.

„Möglicherweise haben einige Anleger die Kurskorrekturen zum Einstieg genutzt“, sagt Steffen Kapraun, Zertifikate-Experte bei UBS. Besonders antizyklisch orientierte Börsianer handelten erfahrungsgemäß nach Rücksetzern eher bullish. „Es wird interessant sein zu sehen, ob sich dies auch in den gegenwärtigen Börsenturbulenzen wieder bewahrheitet“, ergänzt Kapraun.

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UmweltBank begibt ersten grünen CoCo-Bond

Eigenkapitalstärkung durch Emission einer bedingten Pflichtwandelanleihe von bis zu 20 Mio. Euro

Die UmweltBank begibt eine bedingte Pflichtwandelanleihe (englisch: Contingent Convertible Bond – kurz: CoCo-Bond). Das Emissionsvolumen von bis zu 20 Millionen Euro soll zur weiteren Stärkung des haftenden Eigenkapitals und damit als Grundlage für das zukünftige Wachstum dienen. Die Verzinsung des Wertpapiers beträgt 2,85 % p.a. und ist zunächst vom 1. Februar 2016 bis zum 31. Mai 2021 festgeschrieben.

Die Zinszahlung ist gewinnabhängig und steht entsprechend der gesetzlichen Vorgaben im freien Ermessen der Emittentin. Nach Ablauf der ersten Zinsbindung erfolgt die Festlegung eines marktgerechten Anschlusszinssatzes jeweils im fünfjährigen Turnus.

Aktionären der UmweltBank steht in der Zeit vom 15. bis zum 29. Januar 2016 ein vierzehntägiges bevorzugtes Recht zum gebührenfreien Erwerb des CoCo-Bonds (WKN: A16 9GT / ISIN: DE000A169GT0) zu einem Kurs von 100 % zu. Ein Bezugsrechtshandel ist nicht vorgesehen. Entsprechend dem Bezugsverhältnis berechtigen rechnerisch jeweils 69,228 UmweltBank-Aktien zum Bezug einer Teilschuldverschreibung im Nennwert von 250 Euro. Coco-Bonds zählen zum Kernkapital einer Bank
und stellen eine spezielle Form einer Wandelanleihe dar. Bei Eintrittdes sogenannten Auslöseereignisses erfolgt die automatische Wandlung in Aktien der UmweltBank. Die Wertpapiere haben eine unbegrenzte Laufzeit.

Nach Ablauf der Bezugsfrist verfallen die nicht ausgeübten Bezugsrechte ohne Barentschädigung. Sofern nicht alle Anteilseigner
ihr Bezugsrecht in vollem Umfang ausüben, haben die Aktionäre zunächst die Möglichkeit im Rahmen des Überbezugs weitere Anteile an dem CoCo-Bond zu erwerben. Anschließend erfolgt gegebenenfalls ein Angebot an (semi-)professionelle Anleger und Privatanleger, wobei es sich bei letzteren insbesondere um Genussrechtsinhaber und Depotkunden der UmweltBank handelt. Für diese beträgt die Mindestanlage 2.500 Euro.

Neben der jährlichen Thesaurierung eines Teils der Gewinne stärkte die UmweltBank in der Vergangenheit ihr haftendes Eigenkapital vor allem durch die Ausgabe von Genussrechten – letztmalig im Jahr 2011. „Infolge der europaweiten Vereinheitlichung der Eigenkapitalvorschriften für Banken konnten wir seitdem keine der bei unseren Anlegern beliebten Genussrechte anbieten. Mit der zwischenzeitlichen Umsetzung von Basel III und der Ende 2015 in Kraft getretenen Aktienrechtsnovelle ist es uns nun möglich, den ersten grünen CoCo-Bond als Nachfolgeangebot zu den Genussrechten zu begeben“, erklärt Vorstandssprecher Goran Basic.

Die Veröffentlichung des Bezugsangebotes sowie des Wertpapierprospektes erfolgen unter www.umweltbank.de/cocobond2016

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Börsen-Unwort 2015: „Zinswende“

Die Börse Düsseldorf und deren Makler sowie Market Maker haben „Zinswende“ zum Börsen-Unwort des Jahres 2015 gewählt.

Es hat für viele Börsianer ein wenig etwas von Samuel Becketts „Warten auf Godot“. Seit Jahren warten Investoren auf die Zinswende und sie wird regelmäßig angekündigt. Vollzogen wurde dieses Manöver bisher allerdings nicht. Zumindest nicht im Euroraum, wo mittlerweile Bundesanleihen bis zur Laufzeit sechs Jahre mit Minuszinsen ausgestattet sind und sogar italienische Staatsanleihen negativ rentieren.

Für das Gelingen einer Wende ist genügend Schwung notwendig. Das weiß jeder Segler, der mit einer Drehung gegen den Wind die Fahrtrichtung zu wechseln versucht. Die Niedrigzinsphase scheint in diesem Sinn keinen erkennbaren Schwung zu haben. Im Gegenteil. Der Kurs wird vom Steuermann EZB beibehalten und der Investor steht als Vorschoter quasi im Dauerstress, sich auf ein angekündigtes aber lange nicht stattfindendes Manöver vorzubereiten.

Dirk Elberskirch, Vorsitzender des Vorstands der Börse Düsseldorf, kommentiert die Entscheidung: „Selbst, wenn nach Minuszinsen mal wieder ein moderater Guthabenzins erzielbar sein sollte, so sind wirklich hohe Zinsen auf lange Zeit nicht in Sicht. Wie auch? Ohne Wende entfernt sich das Boot immer weiter in dieselbe Richtung und Wenden ohne Schwung funktionieren nicht.“

Grund genug, für das Team der Düsseldorfer Börse mit seiner Geschäftsführung, Maklern, Market Makern und Kommunikatoren „Zinswende“ zum Börsen-Unwort des Jahres 2015 zu wählen. In diesem Jahr hat die Börse mit ihren Partnern das Börsen-Unwort zum fünfzehnten Mal gewählt.

Das Börsen-Unwort des Jahres wird von der Börse Düsseldorf in Anlehnung an die 1991 ins Leben gerufene sprachkritische Aktion des Frankfurter Germanisten Prof. Dr. Horst Dieter Schlosser seit 2001 ermittelt.

Bisherige Börsen-Unwörter:

– 2014: „Guthabengebühr“

– 2013: „Billiges Geld“

– 2012: „Freiwilliger Schuldenschnitt“

– 2011: „Euro-Gipfel“

– 2010: „Euro-Rettungsschirm“

– 2009: „Bad Bank“

– 2008: „Leerverkauf“

– 2007: „Subprime“

– 2006: „Börsen-Guru“

– 2005: „Heuschrecken“

– 2004: „Seitwärtsbewegung“

– 2003: „Bester Preis“

– 2002: „Enronitis“

– 2001: „Gewinnwarnung“

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