Fast jeder zweite Deutsche (47 Prozent) traut sich aufgrund seines unzureichenden Kenntnisstands nicht zu, eine Meinung zur anstehenden Pflegereform, die ab Januar 2017 wirksam wird, zu äußern. Bei der Gruppe der 30- bis 39-Jährigen ist die Unkenntnis mit 57 Prozent am größten.
Der geringe Wissensstand der Befragten spiegelt sich auch in der Einschätzung der mit einer Pflegebedürftigkeit entstehenden Kosten wider. Nur etwa 15 Prozent der Befragten trauen sich zu, die Kosten einer ambulanten (13 Prozent)* oder stationären Pflege (16 Prozent)** „ganz gut“ einschätzen zu können.
Die Deutschen sind besorgt
Die Unkenntnis über das Thema Pflegebedürftigkeit trifft bei den Befragten auf großes Unbehagen: 70 Prozent fürchten sich davor selber pflegebedürftig zu werden. Zwei Drittel befürchten, dass nahe Angehörige pflegebedürftig werden könnten.
Auch bei der Beurteilung der Zukunft des Gesundheitssystems herrscht große Skepsis: 75 Prozent der Befragten sind besorgt und fürchten, dass die Versorgung in der Zukunft immer schlechter wird. Beinahe vier von fünf Befragten (78 Prozent) geben daher an, dass es aus ihrer Sicht notwendig ist, mit einer privaten Pflegeversicherung vorzusorgen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Umfrage von Heute und Morgen im Auftrag der Zurich Gruppe Deutschland.
Private Pflegeversicherung: Hoher Informations- und Beratungsbedarf
Jedoch fühlen sich 80 Prozent der Deutschen auch bei der privaten Pflegeversicherung nur mittelmäßig bis gar nicht informiert. Es besteht immenser Informations- und Beratungsbedarf. Um den Informationsstand sowohl zur gesetzlichen als auch privaten Absicherung zu verbessern, organisieren die Zurich Agenturen in Zusammenarbeit mit dem langjährigen Konsortialpartner IDEAL Lebensversicherung a. G. Kundenveranstaltungen.
Im Rahmen dieser Events können alle Fragen der Kunden beantwortet und Sorgen geteilt werden. Grundsätzlich steht laut der Zurich Befragung die Bevölkerung privaten Pflegeversicherungen offen gegenüber. Die Sorgen vor einer Pflegebedürftigkeit sind den Befragten präsent. Ein großes Thema ist die Demenz, die häufig ein größeres Unbehagen auslöst als die rein körperliche Pflegebedürftigkeit. Außerdem befürchten zwei Drittel der Befragten, dass sie ihren Lebensstandard im Alter nicht mehr halten können.
Das bringt die Pflegereform 2017 mit sich
Ein neues Begutachtungsverfahren und die Umstellung von drei Pflegestufen auf fünf Pflegegrade sind Kernpunkte der Pflegeversicherungsreform, die ab Januar 2017 wirksam wird. Menschen können so, je nach ihren konkreten Bedürfnissen, genauer begutachtet werden und entsprechend ihrer Einschränkungen im Alltag Leistungen erhalten.
Wer bereits Pflegeleistungen bezieht, wird in das neue System überführt, ohne einen neuen Antrag stellen zu müssen. Die Versicherer arbeiten derzeit an neuen Pflegerentenversicherungstarifen. Auch die Zurich Gruppe in Deutschland wird mit dem Konsortialpartner IDEAL Lebensversicherung a.G. ab Januar 2017 ein neues, an die veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen angepasstes Pflegerentenprodukt präsentieren. (Zurich)
* Die Kosten für die ambulante Pflege vom Pflegedienst betragen für Pflegegrad 3 rund 2.600 Euro. Quelle: Statistisches Bundesamt: Pflegestatistik 2013, Stand März 2015 sowie Datenreport 2016, Bundesministerium für Gesundheit 2016 sowie Berechnungen der IDEAL Lebensversicherung a.G.
** Die durchschnittlichen Kosten für vollstationäre Pflege mit Pflegegrad 4 (bisher: Pflegestufe 3) durchschnittlich 3.500 Euro. Quelle: Statistisches Bundesamt: Pflegestatistik 2013, Stand März 2015 sowie Datenreport 2016, Bundesministerium für Gesundheit 2016 sowie Berechnungen der IDEAL Lebensversicherung a.G.
Über die Studie
Im Rahmen der Studie „Zurich Pflegestudie 2016“ hat das unabhängige Marktforschungs- und Beratungsinstitut Heute und Morgen im Auftrag der Zurich Versicherung unter anderem den Informationsstand und die grundsätzliche Einstellung der Befragten zur gesetzlichen und privaten Pflegeversicherung erhoben. Hierfür wurden im Zeitraum vom 22. Juni bis zum 30. Juni 2016 1.000 Berufstätige im Alter von 30 bis 65 Jahre befragt