Wirtschaft

Unruhe in Europa macht Mittelstand nervös

Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen gibt im Juni spürbar nach Schlechtere Stimmung vor allem in den exportsensitiven Branchen Die Unruhe in Europa angesichts des Verhandlungsdramas mit Griechenland hinterlässt Spuren. Der deutsche Mittelstand zeigt Nerven und startet mit einem spürbaren Stimmungsdämpfer in den Sommer, wie das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer belegt.

 

Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen fällt im Juni um 1,3 Zähler auf 14,4 Saldenpunkte. Beide Komponenten sind im Minus: Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verschlechtert sich um 2,1 Zähler auf 22,1 Saldenpunkte. Der Ausblick trübt sich leicht ein, die Erwartungen der Mittelständler sinken um 0,5 Zähler auf 6,4 Saldenpunkte.

Beim Blick in die Branchen zeigt sich: Die Stimmungsverschlechterung im Mittelstand ist ausschließlich auf die relativ kräftige Klimaeintrübung im Verarbeitenden Gewerbe und im Großhandel zurückzuführen – ein starkes Indiz, dass sie in erster Linie auf das europäische und internationale Umfeld zurückzuführen ist, da beide Wirtschaftsbereiche exportsensitiv sind. Demgegenüber zieht das Geschäftsklima im mittelständischen Einzelhandel auf bereits sehr hohem Niveau nochmals leicht (+0,1 Zähler auf 21,2 Saldenpunkte) und beim Bau sogar kräftig an (+2,7 Zähler auf 21,3 Saldenpunkte). Damit führen die beiden am stärksten auf die Binnenwirtschaft ausgerichteten Branchen die Stimmungstabelle im Juni mit großem Abstand an und belegen so einmal mehr die gute Verfassung der heimischen Nachfrage.

Bei den Großunternehmen hält sich der Rückgang des Geschäftsklimas im Juni in Grenzen (-0,7 Zähler auf 12,6 Saldenpunkte). Zwar bewerten sie ihre aktuelle Lage ebenfalls merklich schlechter (-3,0 Zähler auf 20,3 Saldenpunkte). Im Unterschied zum Mittelstand sind die großen Firmen aber immerhin wieder etwas optimistischer als im Vormonat: Ihre Erwartungen verbessern sich um 1,4 Zähler auf 4,6 Saldenpunkte. Daraus spricht wohl die Hoffnung, dass die Weltwirtschaft im weiteren Jahresverlauf etwas an Dynamik gewinnen kann, nachdem die USA ihre konjunkturellen Startschwierigkeiten überwunden haben. Zudem wirkt die Euroabwertung nach.

„Wir erwarten für Deutschland in diesem Jahr ein ordentliches Realwachstum von 1,5 %. Die Klimaeintrübung im Juni ändert daran grundsätzlich nichts. Vielmehr sehen wir uns mit unserer relativ vorsichtigen Prognose gut auf Kurs“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. Der Ausblick für Europa und Deutschland werde allerdings mit dem de facto Zahlungsausfall Griechenlands gegenüber dem IWF und den anstehenden schwierigen Verhandlungen nach dem Nein-Ergebnis im Referendum zunehmend unsicherer. „Bislang haben Firmen und Finanzmärkte im Vertrauen auf die etablierten Stabilisierungsinstrumente wie den ESM und die Stützungspolitik der EZB gelassen reagiert – das muss nicht so bleiben. Konjunkturell wird entscheidend sein, ob die Firmen trotz der Unruhe den gerade gewonnenen Mut zu Investitionen nicht schon wieder verlieren. Eigentlich sind die Bedingungen gut: Der Konsum brummt, die Zinsen sind niedrig und zumindest die großen Euroländer sind zurück in der Wachstumsspur.“

 

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