Besonders im Marketing wird auch im digitalen Zeitalter auf Werbung auf Papier zurückgegriffen: Flyer, Plakate, Prospekte, Magazine und Broschüren sind hier die Regel. Auch andere Artikel werden von großen Druckunternehmen gefertigt: Bekleidung, Getränkedosen, oder gar ganze Messesysteme. Da Nachhaltigkeit heute wichtiger ist denn je, entwickelt sich der Trend in Richtung CO2-reduziertes oder -neutrales Drucken.
Wie wird die CO2-Bilanz ermittelt?
CO2 steht für Kohlenstoffdioxid und ist eine chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff. Als Treibhausgas in der Erdatmosphäre trägt es außerdem zur Klimaerwärmung bei. Der CO2-Ausstoß wird anhand verschiedener Faktoren gemessen, wie beispielsweise das verwendete Papier, alle Maschinen, der Transport von Produkten, die Mitarbeiter und ihre Fahrtwege oder das Heizen der Gebäude. Spezielle Firmen werden zur Messung und anschließenden Berechnung der Bilanz beauftragt.
Was bedeutet klimaneutral?
Klimaneutral bedeutet nicht, dass aktiver Umweltschutz stattfindet. Es bedeutet, dass jeglicher CO2-Ausstoß kompensiert wird und somit eine Nullrechnung zustande kommt. Der Begriff hat seinen Ursprung im Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung (CDM) des Kyoto-Protokolls. Oft werden durch das gewonnene Umweltbewusstsein weitere Maßnahmen ergriffen, wie zum Beispiel die Verwendung von emissionsreduzierten Broschüren, Beilagen, Akzidenzen oder recyceltem Papier.
Die Vorteile von CO2-reduziertem Drucken
Der Grund für diese Trendentwicklung ist nicht nur die hohe CO2-Bilanz herkömmlicher Druckverfahren. Auch die Kunden profitieren davon. Unternehmer zeigen so Engagement im Bereich Umweltschutz und leisten einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz. Dank des „CO2-neutral“-Logos wird das moderne Umweltmanagement nach außen kommuniziert.
Durch klimareduziertes Drucken werden die durch ein Produkt entstandenen Treibhausgase neutralisiert oder vermindert. Zuvor wird die Menge an Kohlenstoffdioxid berechnet und anschließend über entsprechende Umweltzertifikate, durch die Unterstützung von Klimaschutzprojekten, ausgeglichen. Jedes Zertifikat steht für eine bestimmte Menge CO2 und wurde vom TÜV geprüft
Beispiel für ein klimaneutrales Unternehmen
Flyeralarm ist ein Unternehmen, das klimaneutral druckt und zahlreiche Projekte durch die so genannten Kompensationszahlungen unterstützt. In Kooperation mit ARKTIK wurde die Gewinnung von Windenergie im neuseeländischen Te Apiti ausgebaut, saubere Energie aus Windkraft in Taiwan gewonnen oder Strom mit Abfällen aus der Senfernte in Indien erzeugt.
Eine Alternative zu ARKTIK ist zum Beispiel ClimatePartner. Das Unternehmen bietet seinen Kunden zudem eine ID-Nummer, die mehr Informationen der Klimaschutzaktivitäten liefern kann.
CO2-Rechner können übrigens auch für private Zwecke, wie die Kompensation eines Langstreckenfluges, genutzt werden.
Wie kann der CO2-Ausstoß beim Drucken gemindert werden?
Je nach Druckverfahren variiert die Menge an produziertem Kohlenstoffdioxid stark. So ermöglicht beispielsweise der Sammeldruck ein klimafreundlicheres Verfahren: Anstatt kleine Mengen an Broschüren oder Flyern einzeln herzustellen und große Teile der Druckbögen ungenutzt zu lassen, werden unterschiedliche Aufträge auf einen Bogen gedruckt. So kann dieser optimal genutzt werden.
Klimaneutrales Drucken ist möglich und rentabel
Auch wenn der CO2-Ausstoß bei vielen Druckverfahren nicht gemindert werden kann, ist es dennoch möglich, ihn in anderen Bereichen einzusparen und auszugleichen. Kooperationspartner ermöglichen es durch Klimaschutzprojekte die CO2-Bilanz zu neutralisieren. Dank umweltschonender Druckverfahren, wie dem Sammeldruck, lassen sich auch bereits während des Druckprozesses Treibhausgase einsparen.
Somit können Firmen oder Privatkunden auch weiterhin drucken und drucken lassen, ohne der Umwelt und dem Weltklima zu schaden. (Martin Schmidt)