- Die chinesische Regierung unterscheidet zwischen der Blockchain-Technologie und Kryptowährungen
- Chinesische Regulierungsbehörden sind offen für neue Ideen, sofern sie dem Allgemeinwohl dienen
- Die Blockchain-Technologie in China blüht aktuell auf
- Deutsche Qualität und Effizient gepaart mit chinesischer Schnelligkeit und Flexibilität wäre ideales Arbeitsmodell
- Corona-Krise bisher ohne Auswirkung auf Arbeit von NEO
Hallo Herr Wang, Kryptowährungen sind der politischen Führung in China ein Dorn im Auge. Präsident Xi Jinping sprach sich letztes Jahr dann überraschenderweise als Unterstützer für die Blockchain aus. Inwiefern wirkt sich Jinpings neues Interesse letzten Endes auf die Krypto-Industrie in China aus?
Die chinesische Regierung unterscheidet zwischen der Blockchain-Technologie und Kryptowährungen. Insgesamt sind die chinesischen Regulierungsbehörden offen für neue Ideen, solange sie zum allgemeinen Wohl der Gesellschaft beitragen. Dabei fokussieren sie sich zunächst auf die Blockchain, weil sie damit schnelle Vorteile für die Bürger*innen erzielen können. NEO unterstützt dieses Vorhaben.
Hatten die Aussagen von Präsident Xi Jinping auch einen direkten Effekt auf NEOs Unternehmensaktivität?
Natürlich begrüßten wir seine Kommentare. Wir betrachten sie als einen Segen für uns und die gesamte Blockchain-Welt – und das sowohl innerhalb als auch außerhalb Chinas. Sein Vorhaben hilft unserer Vision einer “Smart Economy” näherzukommen, sowie unsere realen Anwendungsfälle für die Blockchain-Technologie zu entwickeln. Davon profitieren am Ende Otto-Normal-Verbraucher und genauso auch Unternehmen.
Könnten Sie sich vorstellen, dass China die Blockchain dazu benutzt, die wirtschaftliche Freiheit einzuschränken?
In den letzten Jahren hat sich China dem wirtschaftlichen Aufschwung verschrieben, das heißt, es entwickelte neue Modelle, um nachhaltiges Wachstum zu fördern. Daher glaube ich, dass die chinesische Regierung in erster Linie an den wirtschaftlichen Vorteilen hinter der Blockchain interessiert ist. Dafür stellen sie effiziente Mechanismen bereit und arbeiten an Modellen, die die Reibungskosten reduzieren und Geldwäsche verhindern.
Können Kryptowährungen tatsächlich langfristig erfolgreich in China sein?
Die Blockchain-Technologie in China blüht momentan auf. Die Vorschriften sind sehr klar und eindeutig, und ICOs, die sich ohne Genehmigung an chinesische Kleinanleger wenden, sind verboten. Ansonsten sind die meisten anderen Aktivitäten erlaubt.
Von welchen Denkweisen des chinesischen Modells könnte sich Deutschland hinsichtlich des Krypto-Marktes eine Scheibe abschneiden?
Mit unserer internationalen Community hatte ich das Vergnügen, mehrfach nach Deutschland zu reisen und hatte die Gelegenheit, die deutsche Kultur kennenzulernen. Meiner Erfahrung nach sind die Deutschen recht rigoros und gründlich, was ihnen immer eine verlässliche und qualitativ hochwertige Arbeit generiert. Der chinesische Markt ist dafür allerdings dynamischer und verlangt von den Teilnehmer*innen eine flexible Denkweise, ein ständiges Experimentieren mit neuen Möglichkeiten. Meiner Meinung nach wäre das ideale Arbeitsmodell die deutsche Qualität und Effizienz mit der chinesischen Schnelligkeit und Flexibilität zu verbinden.
Hat das Coronavirus bisher auch Auswirkungen auf NEO gehabt?
Gegenwärtig hat das Coronavirus unsere Arbeit nicht wesentlich beeinträchtigt. Während viele Blockchain-Veranstaltungen für das erste Halbjahr abgesagt wurden, haben wir über verschiedene Online-Kanäle eine enge Kommunikation mit den Projekten und Communitys unseres Ökosystems aufrechterhalten.
Hier geht es zum ausführlichen und ungekürzten Interview:
(Kryptoszene.de)