„Die Zeichen des auflebenden Populismus und der Abschottung lassen befürchten, dass die Globalisierung den Rückwärtsgang einlegt – zum Nachteil der Schwellenländer, die lange Zeit stark von der Globalisierung profitiert haben.“
Doch der Experte gibt zu bedenken, dass diese Risiken im Kontext gesehen werden müssen. „Die sich verändernde geopolitische Ordnung könnte den Einfluss der USA auf die Entwicklungsländer mindern. Positive inländische Entwicklungen in den Ländern der Emerging Markets könnten den potenziellen Schaden begrenzen, der durch US-Protektionismus entstehen könnte. Und es gibt auch weiterhin Unternehmen in den Schwellenländern, die relativ immun gegenüber der Unsicherheit in den USA sind. Dort finden sich Chancen.“
Morgan Harting zeigt in seinem Investmentkommentar eine Reihe von Faktoren auf, die sich in den letzten Jahren zum Vorteil der Schwellenländer verändert haben:
- Die geopolitischen Kraftverhältnisse verschieben sich zugunsten der Schwellenländer.
- Die Schwellenländer befinden sich auch auf dem Weg zu größerer wirtschaftlicher Unabhängigkeit.
- Auch auf die Anleihenmärkte wirken sich politische Reformen aus.
- Die US-Zinsen werden aufgrund des erstarkenden Wirtschaftswachstums in den USA wohl weiter steigen – und die Schwellenmärkte könnten hiervon sogar profitieren.
- Nicht alle Länder, Sektoren oder Unternehmen werden gleichermaßen vom veränderten Markt- und Politikumfeld betroffen sein.
Der Schwellenland-Experte merkt an: „In turbulenten Zeiten werden Schwellenländer von Investoren oft gemieden. Tatsächlich sind die langfristigen Aussichten unserer Meinung nach jedoch robuster, als von vielen erwartet. Durch eine selektive Auswahl von Unternehmen aus den Emerging Markets, die gegenüber möglichen Sturmböen aus Washington relativ unempfindlich sind, können Anleger diese Unsicherheit in eine Kaufgelegenheit verwandeln.“