Investmentfonds

Gegenläufige Entwicklung auf gewerblichem Investmentmarkt im ersten Quartal: Logistikimmobilien mit zweistelligem Zuwachs – Minus für gesamtes gewerbliches Transaktionsvolumen

Ein Nischendasein unter den immobilen Assetklassen führt die Logistik-und Industrieimmobilie schon lange nicht mehr. In den Portfolios der Investoren taucht sie genauso auf wie Hotels oder gemischt genutzte Objekte. Seit 2010 geht es im Logistik-/Lagerflächenmarkt kontinuierlich aufwärts. 2015 wurde erstmals die 4 Mrd. Marke übersprungen. Dabei soll es nicht bleiben. 2016 erwartet JLL wieder ein Ergebnis in dieser Größenordnung, gepusht im Laufe der nächsten Quartale von großvolumigen Portfoliotransaktionen. Wichtigste Akteure bleiben dabei sowohl auf Käufer- als auch auf Verkäuferseite Asset / Fonds Manager. Der Grundstein für die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte ist gelegt: Mit ca. 830 Mio. Euro im ersten Quartal lag das Transaktionsvolumen um 19 % höher als im Vergleichszeitraum des Rekordjahres – im gesamten gewerblichen Investmentmarkt war demgegenüber ein Rückgang von 14 % zu notieren. Achtmal so viel Kapital wie vor zehn Jahren und ein Plus von 26 % gegenüber dem 5-Jahresschnitt schlagen zu buche. Auch bei der Anzahl zeigt sich mit 47 % ein starker Zuwachs, der sich mit einem außerhalb der Big7 deutlich höheren Transaktionsvolumen als in den Big 7 niederschlägt (das Verhältnis der Anteile liegt bei 65% zu 35 %). Bei den deutschen Immobilienhochburgen floss mit über 110 Mio. Euro das meiste Kapital nach Hamburg, gefolgt von München (75 Mio. Euro) und Frankfurt (40 Mio. Euro).

Auf die Top 5 Transaktionen entfallen mit ca. 333 Mio. Euro (5-Jahresschnit: 365 Mio. Euro) 40 % des Volumens. Bis auf einen niederländischen Investor, eine Immobilien AG, die in Nürnberg das Neubauprojekt „Logistikpark Nürnberg“ gekauft hat, sind es allesamt deutsche Anleger: Immobilienunternehmen, Spezialfonds, öffentliche Verwaltung und Versicherungen mit Engagements vor allem in Portfolien wie etwa beim Erwerb eines Deutschlandanteils am internationalen VGP Portfolios durch die Allianz, der Kauf des Solid Portfolio durch BEOS oder der Erwerb eines Gewerbeparkportfolios durch Aurelis Real Estate. Zwei Drittel des gesamten Transaktionsvolumens im ersten Quartal gehen aber auf das Konto von Einzeltransaktionen, die sich damit deutlich über dem 5-Jahresschnitt 290 Mio. Euro bewegen.

Mit 14 % ist der Anteil ausländischer Anleger im ersten Quartal verschwindend gering (Q1 2015: 62 %). Auch im Vergleich mit deren Aktivitäten beim Erwerb von Büro- und Einzelhandelsimmobilien zeigt sich eine starke Differenz: in diesen beiden Assetklassen waren es 51% bzw. 42 %. Auf Verkäuferseite liegt der Anteil der ausländischen Investoren bei 46 %. Das bedeutet per Saldo, dass ausländische Investoren ihren Anlagebestand um ca. 267 Mio. Euro abgebaut haben. Aufgrund der starken Nachfrage hat die Spitzenrendite bei Logistikimmobilien in den Big7 deutlich nachgegeben, sie bewegt sich zwischen 5,25 % und 5,40% – die durchschnittliche Nettoanfangsrendite liegt Ende März 2016 bei 5,27 %. Deutsche und ausländische Investoren sind im Vergleich zu 2015 bereit, den Renditesprung aus dem letzten Jahr zu akzeptieren. Um sich gutes Produkt zu sichern, werden forward commitments verstärkt Bestandteil der Anlagestrategie.

Wirtschaft

Institutionelle Investoren nutzen zunehmend faktorbasierte Anlagestrategien

Bedarf an Renditeoptimierung, erweitertem Risikomanagement und transparenter Portfoliokonstruktion treibt die Nachfrage. 

Institutionelle Investoren setzen innerhalb ihrer Anlageprozesse immer mehr faktorbasierte Strategien ein, wie eine neue Studie von The Economist Intelligence Unit im Auftrag von BlackRock zeigt. Faktoren können den Teilnehmern zufolge zu langfristigen Überrenditen beitragen, das Risiko von Gesamtportfolios senken, die Portfoliotransparenz erhöhen und zu einem besseren Verständnis früherer und künftiger Renditetreiber beitragen.

Faktorbasierte Anlagestrategien beruhen auf der wissenschaftlich fundierten Überlegung, dass die Risiken und Renditen aller Investitionen auf ein bestimmtes Spektrum an zugrundeliegenden Faktoren zurückzuführen sind – unabhängig davon, wie unterschiedlich sie in ihrer Höhe auch sein mögen. Die Idee dahinter ist, Investitionen auf sehr einfache Art und Weise zu zerlegen: in makroökonomische Faktoren wie Wirtschaftswachstum, Inflation und Zinsniveau sowie Stil-Faktoren wie Bewertung (Value), Kursdynamik (Momentum) und Volatilität (Volatility) eines Wertpapiers sowie die Qualität (Quality) des dahinterstehenden Unternehmens.

An der weltweiten Umfrage haben 200 Organisationen teilgenommen, die zusammen Vermögen in Höhe von 5,5 Billionen US-Dollar verwalten. Das Ergebnis zeigt, dass faktorbasierte Anlagestrategien weit verbreitet und auf dem Vormarsch sind. So nutzen mehr als 85 Prozent aller Teilnehmer Faktoren innerhalb ihres Anlageprozesses. Fast zwei Drittel gaben an, den gezielten Einsatz von Faktoren innerhalb der vergangenen drei Jahre erhöht zu haben. Dieser Trend dürfte anhalten, denn 60 Prozent der Teilnehmer wollen Faktoren in den kommenden drei Jahren stärker nutzen. Der häufigste Grund dafür ist der Bedarf, Renditen zu optimieren.

„Wie so oft haben die Umstände auch in diesem Fall der Innovation Auftrieb gegeben. Die unerwarteten Korrelationen von Vermögenswerten während der Finanzkrise haben dazu geführt, dass Investoren die zugrunde liegenden Risiken besser verstehen wollten. Daher nimmt das Interesse an faktorbasierten Strategien zu“, sagt Markus Taubert, Leiter des institutionellen Geschäftes in Deutschland und Österreich bei BlackRock. „Dabei haben sie sich anfangs vor allem auf das Risikomanagement konzentriert. Inzwischen gehen Investoren zunehmend auch davon aus, dass faktorbasierte Strategien zu besseren Wertentwicklungen beitragen können.“

Für diejenigen Investoren, die erstmals gezielt auf Faktoren setzen, ist ein besseres Verständnis des Risikos in ihren Portfolios die stärkste Motivation dafür: Mehr als drei Viertel (76 Prozent) all derjenigen, die Faktoren nutzen, haben ein tieferes Verständnis von Risiko und Rendite als Beweggrund angegeben. Ebenso viele gaben an, dieses Ziel erreicht zu haben. Mehr als die Hälfte (59 Prozent) haben eine breitere Streuung (die Motivation, die an zweiter Stelle genannt wurde) erreicht. Ähnliche viele konnten Risiken reduzieren (56 Prozent) und Renditen steigern (55 Prozent).

Makro- und Stil-Faktoren kommen sowohl im Risikomanagement als auch in Anlagestrategien zum Einsatz. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der institutionellen Investoren in der Umfrage nutzen Strategien, die auf einen oder mehrere Faktoren abzielen. Dabei ist „Value“ der Stil-Faktor, er am häufigsten genannt wurde. „Inflation“ liegt bei den Makro-Faktoren vorn. Im Aktienbereich sind faktorbasierte Strategien (wie zum Beispiel Smart Beta) besonders weit verbreitet und kommen bei 68 Prozent der Befragten zum Einsatz. Komplexere Long/Short-Strategien, die auf steigende und fallende Kurse setzen und dabei im Rahmen von Multi-Asset-Ansätzen verschiedene Anlageklassen flexibel nutzen können, sind ebenfalls weit verbreitet: 57 Prozent der Umfrageteilnehmer, die faktorbasierte Strategien nutzen, haben angegeben, diese einzusetzen.

Institutionelle Investoren unternehmen verschiedene Schritte, um den künftigen Einsatz von Faktoren zu unterstützen. Mehr als zwei Drittel derjenigen, die Faktoren innerhalb der kommenden drei Jahre stärker nutzen wollen, überprüfen ihre Risikomanagement-Systeme dahingehend. Mehr als die Hälfte beabsichtigt, Unterstützung von Asset Managern in Anspruch zu nehmen, während 37 Prozent zusätzliches Personal einstellen wollen. Die Hälfte derer, die faktorbasierte Strategien ausbauen wollen, plant zunächst eine gewisse Start-Allokation in einer entsprechenden Anlagestrategie, um die Wertentwicklung zu beobachten.

„Wir arbeiten mit verschiedenen Investoren, die schon frühzeitig faktorbasierte Anlagestrategien genutzt haben, zusammen. Insofern ist es erfreulich zu sehen, wie Faktoren bei institutionellen Investoren an Akzeptanz gewinnen“, sagt Andrew Ang, der den Bereich für faktorbasierte Anlagestrategien bei BlackRock leitet. „Die Untersuchungsergebnisse spiegeln meine Erfahrungen mit Kunden wider. Die breite und zunehmende Zahl institutioneller Investoren, die faktorbasierte Strategien nutzen, reflektiert die Vorteile und die Vielseitigkeit dieses Ansatzes. Aus diesen Gründen sind wir so zuversichtlich, was die Aussichten für faktorbasierte Anlagestrategien angeht.“

Investmentfonds

Platzierungsstart für ZBI PROFESSIONAL 10

Wohnimmobilienfonds der erfolgreichen Professional Linie erhält Vertriebszulassung. Die ZBI Fondsmanagement AG hat für den Publikums-AIF – „ZBI Professional 10“ – die Vertriebszulassung erhalten. Anleger können bis 30.06.2016 von einem Frühzeichnerbonus profitieren.

Weiterlesen

Icon

Mein Geld Magazin

Die aktuelle Ausgabe

Mein Geld 05 | 2024

Die Zeitschrift Mein Geld - Anlegermagazin liefert in fünf Ausgaben im Jahr Hintergrundinformationen und Nachrichten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Finanzen.

zur Ausgabe | alle Ausgaben