Ende Oktober 2022 erreichten die Bauzinsen mit über vier Prozent für zehn- und 15-jährige Darlehen ihren Höhepunkt im bisherigen Zinszyklus. Mancher Marktteilnehmer berichtete im November schon von Finanzierungen mit Zinssätzen von unter drei Prozent. Markiert dies schon einen neuen Zins-Trend?
Wir sind in Bezug darauf skeptisch. In der letzten Zeit haben wir einen Rückgang der Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen beobachtet. Die Bauzinsen folgen diesem Indikator. Allerdings kann sich dies jederzeit wieder ändern, sollte die Europäische Zentralbank wieder vermehrt für eine straffere Geldpolitik und höhere Zinsen plädieren.
Auf Schwankungen bei Bauzinsen einstellen
Eine verlässliche längerfristige Prognose über die Entwicklung der globalen, europäischen und deutschen Wirtschaft erscheint derzeit schwierig. Insofern tun Verbraucher gut daran, sich für die nächste Zeit auf Schwankungen bei den Bauzinsen einzustellen. Wir empfehlen, sich von einem erfahrenen Baufinanzierungsberater oder -vermittler unterstützen zu lassen.
Diese können auch kurzfristig Angebote von den Banken vergleichen. Meistens reagieren die Banken schnell auf sich ändernde Zinsen, insofern kann hier im Falle sinkender Zinsen auch eine kurzfristige Chance für Immobilieninteressenten liegen.
Indes glauben wir nicht, dass sich der breite Immobilienmarkt kurzfristig wieder normalisiert. Es dürfte noch ein wenig dauern, bis die Arbeitnehmer ihre Einkommen an die Inflation angepasst haben und sich wieder mehr Kaufwillige die höheren Zinskosten leisten können. Auch ist das Matching der Verkaufspreise mit den Vorstellungen der potentiellen Käufer noch nicht abgeschlossen.
(Hüttig & Rompf AG / Manuela Blisse / surpress)