"Wird das PKV-Geschäft durch medizinischen Fortschritt und Demografie vor neue Chancen oder größere Risiken gestellt?"
Im medizinischen Fortschritt und der damit einhergehenden hochwertigen sowie innovativen Versorgung sehe ich eine große Chance für mehr Lebensqualität. Diese Chance müssen wir bewusst ergreifen und uns darüber im Klaren sein, dass dies eine gesellschaftliche Investition ist. Die Kosten in der PKV steigen jedoch nicht ausschließlich durch neue und teure Therapien. Wir beobachten im Gesundheitswesen einen Anstieg der Leistungsinanspruchnahme und der Preise. Das liegt unter anderem daran, dass chronische Krankheiten wie Diabetes deutlich zunehmen und gleichzeitig besser behandelt werden können, was die Ausgaben entsprechend erhöht. Für die PKV eröffnet sich im medizinischen Fortschritt eine Chance, die ihren Preis hat. Denn die Möglichkeit an hochwertiger, innovativer Versorgung, hat auch entsprechende Ausgaben zur Folge.
Als Gesellschaft müssen wir uns neben dem medizinischen Fortschritt auch auf den demographischen Wandel einstellen. Laut einer Studie des WIP tritt der demographische Alterungsprozess in die akute Phase: In den nächsten Jahren gehen die geburtenstärksten Jahrgänge in den Ruhestand. Dies belastet die jungen Generationen erheblich und stellt das umlagefinanzierte GKV-System vor neue Herausforderungen. Hier sehe ich für die PKV einen klaren Vorteil: Durch die Alterungsrückstellungen bleibt die Generationengerechtigkeit erhalten, und die Versicherten genießen einen vertraglich garantierten, lebenslangen Versicherungsschutz. Diese Stabilität kann in einem Umfeld, in dem medizinischer Fortschritt und Demografie die Versorgungssysteme stark fordern, ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für die PKV sein.

 
                

 
 