Lifestyle

Pflanzenwissen der Welt jetzt an einem Ort verfügbar

Meilenstein der Globalen Strategie zum Schutz der Pflanzen erreicht

Erstes Online-Verzeichnis aller weltweit bekannten Landpflanzenarten

In einem einzigartigen Projekt hat das World Flora Online Consortium alle weltweit bekannten Pflanzenarten erstmals in einer Online-Ressource zusammengebracht. Die dynamische Datenbank trägt den Namen „World Flora Online“ (www.worldfloraonline.org).

Ziel war es bis Ende des Jahres 2020 eine Gesamtliste der etwa 350.000 bisher bekannten Landpflanzenarten aufzustellen, Beschreibungen für diese Arten verfügbar zu machen und soweit vorhanden Angaben zum Gefährdungsstatus von Pflanzenarten direkt zu verlinken. Der Botanische Garten Berlin ist von Anfang an maßgeblich im World Flora Online Projekt beteiligt.

Für biologische Vielfalt

Mit der World Flora Online wurde ein wichtiges Projekt zu den Zielen der UN-Konvention für biologische Vielfalt von 1992 umgesetzt. Im Rahmen der Globalen Strategie zum Schutz der Pflanzen (GSPC) wurden von den Vertragsstaaten 16 Ziele vereinbart. An erster Stelle: Das nun vorliegende Verzeichnis aller weltweit bekannten Landpflanzenarten (dazu gehören Blütenpflanzen, Farne und Moose).

Es ist ein botanischer Meilenstein: Mit der World Flora Online machen Wissenschaftler*innen zum ersten Mal alle bisher bekannten 350.000 Landpflanzenarten der Welt in einem dynamischen Informationssystem online verfügbar – und setzen dabei neue Standards in der globalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit.

Weltweites Mammutprojekt über sechs Jahre

Im Dienste der UN-Konvention für biologische Vielfalt von 1992 wurde botanisches Wissen, das weltweit in Monographien und Florenwerken, Checklisten zum Arteninventar in einzelnen Ländern und zahllosen Original-Publikationen existiert, nun in einem einzigartigen Vorhaben zusammengebracht, vereinheitlicht und zum Teil neu bewertet.

Das Besondere dabei ist, dass Expert*innen von 43 führenden botanischen Institutionen von allen Kontinenten dafür über sechs Jahre lang gemeinsam an dem Mammutprojekt arbeiteten – aufgeteilt nach überschaubareren Verwandtschaftsgruppen innerhalb der Blütenpflanzen, Farne und Moose und mit einem einheitlichen Fahrplan.

Entstanden ist so nicht nur erstmals ein global konsistentes Referenz-System, sondern auch ein lebendiges Beispiel einer international kooperierenden Wissenschaftsgemeinschaft.

Welt-Artenliste von Landpflanzen

„Mit World Flora Online haben wir neue Maßstäbe geschaffen. Und das nicht nur mit Blick auf das zunächst sichtbare Ergebnis einer Welt-Artenliste von Landpflanzen, sondern auch mit Blick darauf wie Daten- und Informationsflüsse in der Biodiversitätsforschung in internationaler Zusammenarbeit organisiert werden können,“ sagt Prof. Dr. Thomas Borsch, Direktor des Botanischen Gartens und Botanischen Museums Berlin.

„Das World Flora Online Projekt entspricht mit seinem kollaborativen Ansatz ganz der Philosophie unseres Hauses, so dass wir uns von Anfang an in diesem Vorhaben engagiert haben“ so Prof. Borsch weiter.

Etwa 400.000 Landpflanzenarten

Jedes Jahr werden von Botaniker*innen rund 2000 neue Landpflanzenarten wissenschaftlich beschrieben. Die Gesamtzahl der Landpflanzenarten wird auf etwa 400.000 geschätzt. Dank neuer Methoden, wie der Sequenzierung des Erbguts und durch den Einsatz evolutionsbiologischer Analysen gelingt es Forscher*innen immer zuverlässiger, die Evolutionsgeschichte der Pflanzen zu verstehen. Dabei werden nicht nur neue Arten entdeckt.

Es wird auch möglich äußerlich ähnliche Organismen aus einer Vielzahl von Herkunftsgebieten vergleichend zu analysieren und damit Arten mit einer reproduzierbaren Methodik verlässlich abzugrenzen und genau zu beschreiben.

Entscheidend ist, dass für jede Art klar belegt ist, aufgrund welcher Daten und Publikationen sie beschrieben und als einzigartig akzeptiert wurde. Diese Daten müssen dabei leicht aufzufinden und so verfügbar sein, dass sie auch von Computern gelesen werden können.

Länderübergreifende Expert*innennetzwerke

Damit neue Erkenntnisse über die Artendiversität der Pflanzen auch in Zukunft Eingang in die neue Online-Flora finden und so weltweit verfügbar gemacht werden können, wurden länderübergreifende Expert*innennetzwerke gegründet.

Die sogenannten Taxonomic Expert Networks werden das Großprojekt World Flora Online digital und kooperativ in die Zukunft begleiten – auch über das Ende der UN-Dekade Biologische Vielfalt hinaus.

(World Flora Online/Botanischer Garten Berlin/SURPRESS)

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