Lifestyle

Paket-Betrug: So shoppen Verbrecher

ARAG Experten erklären eine neue Betrugsmasche, vor der auch die Polizei warnt

HutchRock / Pixabay


In der Adventszeit sind besonders viele Päckchen und Pakete unterwegs. Die Zusteller sind im Vorweihnachtssstress, Online-Shops versorgen uns mit allen nötigen und unnötigen Präsenten, um unseren Lieben unterm Weihnachtsbaum ein glückseeliges Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Aber nicht alle Besteller in Online-Shops haben das Wohl der Mitmenschen im Sinn; einige treibt sogar eine kriminelle Energie! ARAG Experten erläutern, was es mit dem Paket-Betrug auf sich hat.

So läuft der Paket-Betrug ab

Kriminelle bestellen dabei unter einem fremden Namen teure Waren im Internet. Bei der Auslieferung fangen sie den Paketboten ab und nehmen die Ware in Empfang. Die Rechnung geht an die bei der Bestellung angegebene Adresse. Diese Form des Betrugs setzt also voraus, dass der Versandhändler den Kauf auf Rechnung anbietet. Da hier jemand unter fremden Namen Waren bestellt und sich auch unter einer falschen Identität auf Online-Plattformen einloggt, sprechen Kriminalisten auch von Identitätsdiebstahl.

Was ist Identitätsdiebstahl?

Eine klare Definition von Identitätsdiebstahl als eigene Straftat gibt es nicht. Je nach Auslegung werden darunter verschiedene Fallarten zusammengefasst. Zum Beispiel meldet sich jemand unter Ihrem Namen bei Online-Shops an und bestellt Waren zu einer anderen Adresse, oder fängt den Paketboten ab und nimmt die Ware in Empfang. In beiden Fällen geht die Rechnung an Sie. Noch größer kann der Schaden werden, wenn den Datendieben Login-Daten etwa für Bezahldienste oder Online-Marktplätze bekannt sind, welche Sie nutzen. An diese Daten gelangen sie oft per Phishing.

So schützen Sie Ihre Identität

Leider kann man sich gegen kriminelle Energie und besonders gegen Phishing-Angriffe nur schwer schützen. Sie sollten allerdings ein paar Vorsichtsmaßnahmen beherzigen, um es Übeltätern nicht zu einfach zu machen:

  • Halten Sie Ihre Antiviren-Software stets aktuell und pflegen Sie Ihre Browser-Software regelmäßig mit aktuellen Sicherheits-Updates.
  • Übernehmen Sie die Internetadresse Ihrer Bank nicht aus Links; tippen Sie sie lieber selbst ein.
  • Nutzen Sie beim Eingeben von vertraulichen Daten nur verschlüsselte Verbindungen. Sie erkennen diese an dem Buchstaben „s“ im „https“ einer Internetadresse (URL) und dem Symbol eines Vorhänge­schlosses auf der Browser-Statuszeile.
  • Überprüfen Sie das Sicherheits­zertifikat der Website, indem Sie auf das Schloss­symbol in der Statuszeile doppelklicken. Im Dialogfenster können Sie beispielsweise prüfen, ob der im Sicherheits­zertifikat angegebene Domainname mit dem Namen der von Ihnen angeforderten Webseite übereinstimmt.
  • Kommt Ihnen eine Mail einer Ihnen bekannten Adresse auffällig vor, öffnen Sie diese nicht, sondern verifizieren Sie sie durch eine kurze telefonische Anfrage.
  • Geben Sie niemals Passwörter, PIN oder TAN heraus. Banken oder seriöse Unternehmen würden Sie niemals per Mail oder Telefon dazu auffordern.
  • Kontrollieren Sie Ihr Konto regelmäßig.
  • Checken Sie, ob Ihr Geldinstitut dem Sperr-Notruf 116 116 angeschlossen ist, denn dann können Sie schnell und kostenlos Kreditkarten sperren lassen und den Onlinebanking-Account deaktivieren. Den Notruf nehmen Sie am besten gleich in Ihr Handy-Telefonverzeichnis auf.

Wenn Sie zum Opfer wurden

Wenn Sie eine Rechnung für Ware bekommen, die Sie nie bestellt haben, sollten Sie Strafanzeige gegen unbekannt bei der Polizei stellen. Denn der Verdacht liegt nahe, dass ein Krimineller Missbrauch mit Ihren Daten betreibt. Die gute Nachricht: Sie müssen die Ware, die Sie ja nicht bestellt haben, auch nicht bezahlen. Vielmehr steht der Online-Händler in der Pflicht, Ihnen den vermeintlichen Kauf zu beweisen. Was Sie sonst noch tun können und sollten, sagen ARAG Experten:

  • Melden Sie ein gefälschtes Profil in einem sozialen Netzwerk unverzüglich beim Betreiber. Achtung: Möglicherweise müssen Sie dazu per Ausweis nachweisen, dass Sie der richtige Besitzer sind. Das kann schwierig sein, wenn Sie sich unter einem Pseudonym angemeldet haben.
  • Informieren Sie Freunde, Kollegen und Bekannte über die Fälschung.
  • Wenden Sie sich sofort an die Betreiber er Website, auf der jemand in Ihrem Namen auftritt und melden Sie sich bei der Polizei.
  • Überprüfen Sie Ihren Rechner mit einem Anti-Viren-Programm auf mögliche Trojaner oder lassen Sie das von einem Fachmann erledigen.
  • Ändern Sie unverzüglich Ihre Passwörter und überprüfen Sie Ihre übrigen Nutzerdaten, damit nicht ein Betrüger dort zusätzlich seine eigene E-Mail-Adresse eingetragen hat.
  • Kontrollieren Sie Ihre Bankauszüge und fordern Sie eine Auskunft bei der Schufa an. Wiederholen Sie das in den nächsten Wochen häufiger.

(ARAG)

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