Investmentfonds

„Wir orientieren uns konsequent am Bedarf
unserer Vertriebspartner“

Interview mit Stefanie Schlick, Mitglied des Vorstands der Dialog Versicherungen und Head of Broker der Generali Deutschland AG

Stefanie Schlick Vorstandsmitglied der Dialog Versicherungen und Head of Broker der Generali Deutschland AG

Frau Schlick, welche Zielsetzung hat die Dialog mit ihrer Neuaufstellung verfolgt?

STEFANIE SCHLICK: Mit unserer Neupositionierung haben wir das gesamte Maklergeschäft der Generali in Deutschland auf ein Unternehmen, die Dialog, gebündelt. Mit über 60 Produkten können wir in den Bereichen Biometrie, bAV und Komposit nahezu jedes Risiko abdecken. Mit 900 Mitarbeitern, 19.000 Vertriebspartnern in unseren Märkten Deutschland und Österreich und einem Beitragsvolumen von über einer Milliarde Euro gehören wir zu den Big Playern im Maklermarkt. Das war unser Ziel, und wir werden mit überzeugenden Produkten und Services weiter wachsen und unsere Marktposition stärken.

Hat Ihnen Corona nicht Ihren Neustart verhagelt?

STEFANIE SCHLICK: Das war in der Tat eine schwierige Situation: Kaum war die neue Dialog an den Start gegangen, brach die Pandemie über uns herein. Die Betreuung unserer Partner war in der bisherigen Form nicht mehr möglich, die Kunden übten sich in Zurückhaltung. Aber wir haben nicht die Hände in den Schoß gelegt, sondern geeignete Maßnahmen ergriffen und die Möglichkeiten der Digitalisierung verstärkt für die Kommunikation genutzt. Unseren Partnern haben wir im Vertrieb biometrischer Produkte durch die Erhöhung der Versicherungssumme ohne ärztliches Zeugnis Erleichterungen verschafft, den Kunden in der Berufsunfähigkeit bei Zahlungsschwierigkeiten durch zinslose Stundung des Beitrags und durch vorübergehende Herabsetzung von Beitrag und Rente geholfen. Von diesen Angeboten wurde gern Gebrauch gemacht. Dazu hatten wir einen Nothilfefonds durch die Generali in Deutschland ins Leben gerufen, um vor allem kleineren und mittleren Unternehmen wie Hotels und Gaststätten zu helfen.

Insgesamt sind wir gut durch die Corona-Krise gekommen. An dieser Stelle möchte ich unseren Mitar- beiterinnen und Mitarbeitern ein großes Kompliment aussprechen: Um sie in der Pandemie zu schützen und zugleich den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten, haben sie komplett aus dem Homeoffice gearbei- tet. Viele aus dem Büroalltag gewohnte Prozesse mit beispielsweise kurzen Abstimmungsprozessen gab es nicht mehr, Geschäftsreisen waren nicht mehr möglich. Sie haben mit außergewöhnlichem Engagement und in zahllosen Video Meetings diese schwierige Situation gemeistert. Dafür danke ich allen sehr herzlich.

Hieran gleich anschließend: Wie sahen Ihre Geschäftsergebnisse aus, wie läuft es aktuell?

STEFANIE SCHLICK: Trotz Corona konnten wir 2020 ein gutes Ergebnis erzielen, es gab erfreuliche Zuwächse. Unser Österreich-Geschäft boomte geradezu: Mit einem Anteil von 30 Prozent am Gesamt- markt (!) sind wir in unserem Hauptgeschäftsfeld, der Risikolebensversicherung, der Platzhirsch in der Alpenrepublik. In der bAV konnten wir neue Großkunden gewinnen, sodass sich unser Geschäftsvolumen stark erhöht hat. Mit dem bisherigen Geschäftsverlauf dieses Jahres sind wir zufrieden. Positive Impulse erwarten wir durch neue Produkte, die wir bereits eingeführt haben oder die vor der Markteinführung stehen.

Jetzt machen Sie uns neugierig. Was können wir von der Dialog erwarten?

STEFANIE SCHLICK: Wir sind laufend aktiv in der Entwicklung neuer Produkte und Tarife. Zunächst der Blick auf das, was wir in diesem Jahr bereits geschafft haben. Im Januar haben wir unsere neue Tarif- generation 01.2021 in der Biometrie eingeführt. In der Risikolebensversicherung wurden alle Tarife mit der Aufnahme neuer Features aufgewertet. Eine Dread- Disease Zusatzversicherung kann jetzt in allen Tarifen gewählt werden. Für Bauherren sind im Premium-Tarif der zehnprozentige Baubonus und der Kinder- bonus interessant. Auch in der Berufs- unfähigkeitsversicherung gibt es zahlreiche Verbesserungen. Schwere Erkrankungen stellen jetzt einen Leistungsauslöser für maximal 15 Monatsrenten dar, unabhängig vom BUGrad 50 Prozent. Für Selbstständige gibt es eine Umorganisationshilfe von bis zu sechs Monatsrenten, bei Reha-Maßnahmen eine finanzielle Unterstützung. Die Einführung des echten Eintrittsalters anstelle der Kalenderjahrmethode führt zu Beitragsersparnissen. Die Corona-bedingten Anhebungen der Unter- suchungsgrenze für das ärztliche Zeugnis und Hilfen bei finanziellen Engpässen wurden fest in das Bedingungswerk übernommen.

Im April haben wir unsere neue Wohngebäudeversicherung eingeführt. Ihr Vorteil liegt in den noch stärkeren Leistungen und der maximalen Flexibilität für die Versicherten. Der Premium-Tarif punktet mit besonderen Leistungen wie der Leistungsupdate-Garantie und der Best-Leistungsgarantie, die den Versicherten immer den besten Schutz im Markt sichert. Mit dem zuwählbaren Wohngebäude-Schutzbrief profitieren die Kunden von zusätzlichen Dienstleistungen und Services wie Hausmeister- und Handwer- kerdiensten bei der Schadenbeseitigung sowie kostenloser Beratung zu den Themen Gebäudesicherheit, Modernisierung und Sanierung. Mit dem Paket „Erneuerbare Energien“ sind Schäden an Sonnenenergie-, Wind- und Wärmepumpenanlagen sowie Kleinwasserkraftwerken versichert.

Was unsere kommenden Produktoptimierungen angeht, kann ich leider nicht so konkret werden, die Dinge befinden sich noch im Stadium der Finalisierung, Release-Termin wird Ende September/Anfang Oktober sein. Nur so viel jetzt schon: Unsere Neuerungen werden viele Felder betreffen, nämlich die Biometrie, Kfz, Sachschutz Inhalt und Gebäude, Agrarschutz, Betriebshaftpflicht oder unser ProMed Heilwesen. Da Unternehmen sich zunehmend für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter auch als Instrument zur Mitarbeiterbindung engagieren wollen, entwickeln wir in unserer bAV gemeinsam mit der Generali Health Solutions ein Produkt, das die kollektive Absicherung biometrischer Risiken mit Gesundheits- leistungen verbindet. Unsere Risikolebensversicherung, so viel kann ich schon sagen, werden wir weiter verbessern und noch attraktiver gestalten. Auch in der Berufsunfähigkeit wird es neue Features geben. Im Markt dürfte bekannt sein, dass wir für junge Leute, die auf einen guten BU-Schutz besonders angewiesen sind, doch wenig Geld zur Verfügung haben, bezahlbare, aber dennoch vollwertige Lösungen anbieten. Sie sehen: ein bunter Strauß vielfältiger Aktivitäten, der unsere Innovationskraft unter Beweis stellt. Sie dürfen gespannt sein!

Wie sieht es mit Ihrem Service aus?

STEFANIE SCHLICK: Ich habe mich so ausführlich über unsere neu eingeführten und kommenden Tarife geäußert, weil Makler marktgerechte, innovative Produkte suchen und im Rahmen von best advice ihren Kunden empfehlen möchten. Aber genauso wichtig wie Top-Produkte ist einexzellenter Service. Wir sind Mitglied beim BiPRO e.V. und haben digitale Schnittstellen zu unseren Vertriebspartnern eingerichtet. So können Dokumente über die Maklerverwaltungsprogramme abgerufen werden. Wir sind auf allen im Markt verbreiteten Vergleichsportalen präsent und arbeiten im Gewerbegeschäft eng mit der Technologie- plattform Thinksurance zusammen. Unsere Schnittstellen lassen sich zur vollumfänglichen fallabschlie- ßenden Verarbeitung nutzen. Mittels vollautomatischer Verarbeitung, der sogenannten Dunkelverarbei- tung, können die Geschäftsvorfälle abschließend bearbeitet und die Vertragsunterlagen direkt aktualisiert werden.

In der Risikolebensversicherung haben wir mit der Einführung des voll elektronischen Antragsprozesses einen Meilenstein gesetzt. Der Kunde muss nur noch wenige Gesundheitsfragen beantworten. Den Antrag nach der anschließenden medizinischen Risikoprüfung, gegebenenfalls unter Einschluss von Risikozu- schlägen im Beitrag, kann er dann mittels digitaler Signatur unterzeichnen. Der Vermittler schickt uns im Anschluss den unterschriebenen Antrag mit den enthaltenen Daten medienbruchlos zu. Sind die Voraus- setzungen erfüllt, tritt der vorläufige Versicherungsschutz mit der Übermittlung automatisch in Kraft. Grundsätzlich gilt für uns: Mithilfe der Digitalisierung verfolgen wir das Ziel, unsere Vertriebspartner soweit wie möglich von administrativem Ballast zu befreien, damit sie sich ganz auf ihre Kernaufgabe,
die Beratung und Betreuung ihrer Kunden, konzentrieren können.

Die Hochwasserkatastrophe in Westdeutschland hat viele Menschen in große Not gebracht. Wie helfen Sie den Betroffenen?

STEFANIE SCHLICK: Die dramatischen Wetterereignisse in Deutschland haben Tote und Verletzte zur Folge gehabt und extreme Schäden verursacht. Unser Mitgefühl gilt den Opfern der Unwetterkatastrophe. Oberste Priorität hat es jetzt für uns, unseren Kunden in der für sie sehr schwierigen Situation best- und schnellstmöglich zu helfen. Insgesamt sind rund 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Generali in Deutschland zur Schadenbearbeitung im Einsatz. Dort, wo die Wassermassen zurückgehen, beginnen wir unmittelbar mit der Aufnahme der Schäden. Das heißt, wie helfen unseren Kunden mit Rat bei allen Problemen, die das Ereignis mit sich gebracht hat. Der Schaden wird geschätzt, bei größeren Gebäuden auch mithilfe externer Sachverständiger. Wir bemühen uns, die Schäden schnell zu kalkulieren, damit die Kunden wissen, womit sie rechnen können. Über unser Human Safety Net können auch Spenden an die in Not geratenen Menschen geleistet werden. Eine interne Hilfsbörse verbindet Hilfsgesuche und Hilfsangebote.

Zurück zur Marke Dialog. Wodurch zeichnen Sie sich aus?

STEFANIE SCHLICK: Wir haben 50 Jahre Erfahrung und eine hohe Kompetenz in der Bewertung von Risiken aufgebaut.
Wie schon erwähnt, zeichnen wir uns durch bedarfsgerechte Produkte und einen exzellenten Service unter Einsatz digitaler Tools aus. Unsere Tarife erhalten immer wieder die Spitzen- bewertungen der namhaften Analysehäuser. In der Regulierung sind wir fair und kundenorientiert unter Einhaltung unserer Service-Levels, unsere Prozessquote liegt bei null Prozent. Wir sind ein finanzstarkes, solides und sicheres Unternehmen. Hinsichtlich finanzieller Ausstattung, Solidität und Belastbarkeit sind wir eines der besten Unternehmen, wie uns auch in Belastungstests attestiert wird. Mit der Generali steht einer der weltweit finanzstärksten Konzerne hinter uns. Mit unserer Solvenzquote von weit über 700 Prozent liegen wir an der Spitze der Lebensversicherer in Deutschland. Und immer wieder werden wir für unsere Beitragsstabilität gelobt. Wir haben für unsere Kunden noch nie die Nettoprämien im Lebenbestand erhöht.

Wie definieren Sie Ihr Verhältnis zur Maklerschaft?

STEFANIE SCHLICK: Wir sind ein lupenreiner Maklerversicherer. Mit Produkten und Services orientieren wir uns konsequent am Bedarf und an den Wünschen unserer Vertriebspartner, die wir auch stets in die Entwicklung neuer Produkte einbeziehen. Mit unserem exzellenten Service unterstützen und entlasten wir den Makler, sodass er schnell und problemlos zum fertigen Antrag kommt. Ein Beispiel dafür, dass wir uns mit Herz und Verstand für unsere Vertriebspartner einsetzen, ist unser ideelles und finanzielles Engage- ment beim Jungmakler-Award. Die Maklerschaft leidet an Überalterung, Nachfolger zu finden, ist oft schwierig. Wir sind in hohem Maße daran interessiert, auch weiterhin mit einer großen Zahl von Partnern vertrauensvoll und erfolgreich zusammenzuarbeiten. Der Jungmakler-Award stellt eine zündende Initiative dar, um der Maklerschaft neue Impulse zu geben und engagierte kluge junge Köpfe für den Beruf zu begeistern. Und der Wettbewerb endet nicht mit der Preisverleihung: Unser Bestreben ist es, die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Augenhöhe anzusprechen und sie bei ihren Geschäftsmodellen entsprechend zu begleiten.

Und wie werden Sie von den Maklern gesehen?

STEFANIE SCHLICK: In Maklerzufriedenheitsstudien, wie sie im Wettbewerbsvergleich turnusgemäß von der Generali in Deutschland durchgeführt werden, erreichen wir in nahezu allen Kriterien hohe Werte. Maklerumfragen, wie von der Fachzeitschrift AssCompact in regelmäßigen Abständen durchgeführt, ergeben immer wieder, dass die Dialog in ihrem biometrischen Hauptgeschäftsfeld, der Risikolebens- versicherung, einer der wichtigsten Geschäftspartner des Maklers ist.
Die Dialog ist eben „Maklers Liebling“.

Vielen Dank für das Gespräch.

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