Investmentfonds

Unternehmensanleihen trotzen der Eurokrise – Bankaktien aus Skandinavien gelten als „Lichtblick“

Europäische Unternehmen sind besser aufgestellt als vor der Lehman-Pleite. Das macht Unternehmensanleihen aus Kerneuropa und aus den Peripheriestaaten attraktiv. Im Aktienbereich können sich Bankaktien aus Nordeuropa besser als andere in der Krise behaupten.

Europäische Unternehmensanleihen sind unter Risiko-Renditeüberlegungen vor allem im Vergleich zu deutschen Staatsanleihen ein attraktives Investment. Diese Ansicht vertritt die Fondsgesellschaft LBBW Asset Management in einem aktuellen Marktkommentar. „Der europäische Unternehmenssektor ist in der Eurokrise besser aufgestellt als zu Zeiten der Lehman-Krise im Jahr 2008“, sagt Andreas Helmrich, Manager des Fonds LBBW Renten Euro Flex. Viele Unternehmen profitierten von umfangreichen Exporten in die wachstumsstarken Schwellenländer und verfügten über stabile Bilanzen sowie gute Ratings. Zudem hätten Gesellschaften mit Investmentgrade-Rating derzeit guten Zugang zum Kapitalmarkt. Interessante Anlagechancen ergeben sich bei Corporate Bonds aus der Euro-Peripherie. „Hier wird derzeit die Systemfrage – sprich Verbleib des Heimatlandes in der Eurozone – gespielt“, sagt Helmrich. Der Kapitalmarkt unterstelle bei den Unternehmen aus Spanien und Italien rund 25 Prozent Ausfälle innerhalb der kommenden fünf Jahre. „Bei einem Fortbestand der Eurozone ist dieses Szenario zu pessimistisch, die Risikoaufschläge bei Peripherie-Unternehmensanleihen sind entsprechend komfortabel.“ Doch auch die Corporate Bonds aus Kerneuropa seien für Anleger mit einem attraktiven Spread-Level ausgestattet.

Europäische Staatsanleihen mit Chancen

Wer hingegen ein Investment in Staatsanleihen in Betracht zieht, braucht Nervenstärke. „Die Preise vieler Staatspapiere können stärker schwanken als in früheren Zeiten“, sagt Helmrich. „Die Staatsanleihen gelten eben nicht mehr per se als sicher.“ Trostpflaster: Bei Emittenten aus der Euro-Peripherie sei jedoch auch eine attraktivere Verzinsung zu verzeichnen. „Die kann für Anleger interessant sein, die eine entsprechende Volatilität aushalten können und nicht an ein Investment-Grade-Rating gebunden sind“, sagt der Experte.

Bankaktien aus dem Norden gefragt

Volatile Phasen mussten in der Vergangenheit auch Anleger überstehen, die in den vergangenen Jahren Pfandbriefe oder unbesicherte Anleihen einer Bank gekauft hatten, ergänzt Felix Scherhaufer, Research-Experte bei der LBBW Asset Management. Immerhin: „Die Investoren erhielten in nahezu allen Fällen ihr Geld inklusive Kupon zurück.“ Einzige Ausnahme seien nachrangig besicherte Anleihen gewesen, dort sei es vereinzelt zu Ausfällen gekommen. Scherhaufer betont, dass gerade bei Engagements im Finanzsektor die Einzeltitelauswahl sowohl im Anleihen- wie im Aktienbereich von entscheidender Bedeutung ist. Nach wie vor könne sich dabei ein Blick nach Norden lohnen, Bankaktien aus skandinavischen Ländern seien „ein Lichtblick“, sagt Scherhaufer. „Mit dem richtigen Stockpicking war besonders hier in den letzten Jahren Geld zu verdienen, wobei man als Investor in Bankanleihen vermutlich etwas ruhiger schlafen konnte“, bilanziert der Experte. Einige dieser Bankaktien notierten aktuell zwar knapp unter ihrem Allzeithoch, seien jedoch mit einer ordentlichen Dividende ausgestattet.

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