„Mehr Ethik zu wagen, ist der Alternativ-Entwurf zu verordneter kleinteiliger, hochkomplexer Kontrolle der Branche“, sagte Ingo R. Mainert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des DVFA e.V. Die Förderung einer Kultur der Integrität der Finanzmarktakteure ergänze sinnvolle Regulierung und sei fest in der Tradition des Berufsverbandes verankert.
Finanzinstitute und Finanzaufsicht hätten auf die jüngste weltweite Krise vor allem mit höherer Komplexität, mehr Compliance und immer detaillierteren Regelwerken reagiert. Dies drohe, die Organisationen zu lähmen und die Branche zu ersticken.
Die DVFA als Berufsverband der Investment Professionals in Deutschland stellt sich der Herausforderung, im Spannungsfeld zwischen verantwortungsloser Gewinnmaximierung und hektischer Überregulierung, ethisch fundierte Orientierung anzubieten. Sie zielt ab auf die intrinsische Motivation jedes einzelnen Finanzmarktteilnehmers.
„Das Positionspapier der DVFA bietet klare Erkenntnisse und praktikable Lösungen“, sagte Ralf Frank, Generalsekretär der DVFA. Urteilskraft, Entscheidungsstärke, Besonnenheit und Integrität seien die vier im Rückgriff auf die antike Philosophie entwickelten Tugenden, auf denen das Verhalten der Investment Professionals fußen sollte.
Julian Nida-Rümelin, einer der renommiertesten zeitgenössischen philosophischen Denker Deutschlands, präsentierte die Positionen des fünfzehnköpfigen DVFA-Ethikpanels aus Wissenschaftlern, Bankern, Juristen und Kommunikationsexperten und stellte sich Fragen von Medienvertretern.



