Gegenüber Währungen wie dem US-Dollar und dem Euro folgte der Franken schon immer einem langfristigen Aufwertungstrend. „Dieser Aufwertungsdruck hat dazu geführt, dass Schweizer Unternehmen kontinuierlich an der Verbesserung ihrer Produktivität und Effizienz arbeiten und so immer einen Schritt voraus sind“, betont Häuselmann. Neben innovativen Produkten, starken Marken und hoher Preissetzungsmacht sorge die kluge Einkaufspolitik für ein geringeres Währungs-Exposure durch natürliche Absicherung: Verkaufen die Schweizer Hersteller beispielsweise ihre Produkte im Euroraum, so sind sie auch bemüht, ihre Rohstoffe in Euro einzukaufen.
Trotz allem Optimismus erwartet Häuselmann, dass die massive Frankenaufwertung auch eine spürbare Auswirkung auf die Unternehmensgewinne hat. „Die Orderbücher der Unternehmen waren im Januar noch gut gefüllt – und wie üblich machen sich auch im vorliegenden Fall makroökonomische Ereignisse erst mit einigem Zeitverzug bei Unternehmen bemerkbar“, so Häuselmann. „Den Unternehmen muss man zugutehalten, dass sie rasch auf den Frankenschock reagiert haben, etwa mit Effizienzsteigerung und durch Personalkostensenkungen.“ Vor diesem Hintergrund sei in Schweizer Franken gerechnet nicht mit einer Steigerung bei den Unternehmensgewinnen in diesem Jahr zu rechnen.
Seinen Fonds hat Häuselmann konsequent auf Exportwerte ausgerichtet, wo er mehr Wachstumspotenzial sieht als bei binnenorientierten Firmen. Außerdem setzt er auch auf kleine und mittelgroße Unternehmen, deren Aktien bei einem Konjunkturaufschwung besser laufen sollten als Blue-Chips.
Enrico Camera sieht in den Emerging Markets keine echten Anzeichen für eine positive wirtschaftliche Trendwende.
- Der Manager des GAM Star (Lux) – Emerging Alpha erwartet, dass sich durch eine Zinserhöhung in den USA zusätzliche Probleme in den Schwellenländern ergeben könnten.
- Chancen sieht der Experte in Saudi-Arabien. Das Land habe sich erst kürzlich für ausländische Investoren geöffnet. Nach dem Ende des Ramadan könnte das Handelsvolumen deutlich anziehen.
- Trotz Ölpreisverfall bleibt der Fondsmanager short bei Fluggesellschaften, vor allem bei Linien aus Südamerika. So wirke sich beispielsweise die wirtschaftliche Schwäche in Brasilien auch negativ auf Frachtflüge und Geschäftsflugreisen aus.