Der UBS Investor Sentiment Index misst die Höhe der Caps, die Anleger beim Kauf von UBS Discount-Zertifikaten auf den DAX gewählt haben, und vergleicht diese Werte mit dem jeweiligen Stand des deutschen Aktienindex. Erreicht der DAX am Laufzeitende den Cap oder liegt sogar darüber, erzielen die Inhaber der Discount-Zertifikate die maximal mögliche Rendite. Liegt der Cap weit unterhalb des DAX, zeigt dies, dass Anleger größere Kursrückgänge erwarten. Die Höhe des gewählten Caps ist daher ein Indikator für den Optimismus beziehungsweise Pessimismus der Anleger. Der UBS Investor Sentiment Index spiegelt also die Risikobereitschaft der Anleger wider.
Die vergleichsweise hohe Volatilität an den Märkten ging im Juli nicht spurlos an den Anlegern vorüber. Während zu Monatsbeginn der durchschnittliche Cap nur 3,58 Prozent unter dem aktuellen DAX-Stand notierte, lag der Wert zur Monatsmitte wieder bei 10,95 Prozent und schließlich zu Monatsende 7,32 Prozent unter dem DAX-Stand. Insgesamt positionierten sich die Investoren damit aber deutlich offensiver als im Durchschnitt der vergangenen zwölf Monate. Der rollierende Zwölfmonats-Mittelwert liegt aktuell 13,59 Prozent unter dem DAX-Stand.
„Anleger sind möglicherweise wieder etwas mutiger geworden, als klar wurde, dass die Griechenlandkrise zunächst keine so drastischen Auswirkungen haben würde wie gelegentlich prognostiziert“, sagt Steffen Kapraun, Zertifikate-Experte bei UBS. „Dennoch haben sie offenbar nach DAX-Kursanstiegen den Sicherheitspuffer vorübergehend etwas vergrößert, um etwaige Kurskorrekturen zu überstehen.“ Die insgesamt gute Stimmung der Anleger werde zudem durch die positive Geschäftslage vieler deutscher Unternehmen untermauert. „Die Grexit-Debatte scheint aktuell in den Hintergrund und die fundamentale Lage der Firmen in den Vordergrund zu rücken“, ergänzt Kapraun.