Investmentfonds

2022 – ein Jahr zum Vergessen?

Mit hohen Erwartungen waren die Anleger ins neue Jahr gestartet. Die Prognosen waren gut. Für den DAX prognostizierte die Elite der Marktteilnehmer ein positives Ergebnis. Im Schnitt tippte man auf 17.000 Punkte, im schlechtesten Fall auf 16.000. Doch Lieferkettenprobleme, steigende Energiepreise, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, steil ansteigende Inflation und viel zu spät eingreifende Notenbanken und in der Folge stark und schnell steigende Zinsen – die Euphorie verflog schnell. Die von Olaf Scholz beschworene Zeitenwende machte auch vor den Anlagemärkten nicht halt. In der Folge stieg die Staatsverschuldung der Industrieländer drastisch an. Dass „Sondervermögen“ nicht in die Schuldenstatistik eingehen, ändert nichts daran, dass sie verzinst und – irgendwann – auch getilgt werden müssen.

Der DAX beendete das Jahr knapp unter 14.000 Punkten – nach zwischenzeitlich 25 Prozent Minus am Ende doch „nur“ 12,35 Prozent Verlust. In Europa lief es insgesamt nur wenig besser. Deutlich schlimmer erwischte es die US-Aktien und insbesondere die Technologiebörse Nasdaq, die zum Jahresultimo mit gut 33 Prozent Minus dastand. Für Euro-Anleger reduzierte ein starker US-Dollar die Verluste um etwa ein Viertel. Gleichzeitig gab es infolge steigender Zinsen massive Anleihen-Kursverluste. Die zeitweise zweistellige Inflation sorgte zudem für einen Minusrekord bei der Realverzinsung.

Insbesondere risikoavers orientierte Anleger wurden schwer geprüft. Auf breiter Front erlitten defensive Mischfonds sowie Rentenfonds Verluste, die sich in der Höhe kaum jemand hätte vorstellen können. Anleihen verloren meist zweistellig und ihre Verluste liefen quasi parallel zu den Aktienmärkten. Es gab kein Entrinnen.

Jahrelang waren es Anleger gewohnt, dass über den realen Kapitalerhalt hinaus eine Zusatzrendite erzielt werden konnte, die mit steigender Risikobereitschaft ebenfalls stieg. Derzeit ist das Ziel eines realen Kapitalerhalts in weite Ferne gerückt, insbesondere dann, wenn Anleger nach gemachten Verlusten ihr Depot auflösen.

Sollten wir das letzte Jahr so schnell wie möglich vergessen? Nein, ganz im Gegenteil, denn auch diese Krise wird letztendlich nicht verhindern, dass irgendwann neue Höchststände markiert werden. Lasst uns daraus lernen. Fonds, die sich in der Vergangenheit überdurchschnittlich gut entwickelt und das letzte Jahr mit reduzierten Verlusten absolviert haben, werden nicht allesamt plötzlich zu schlechten Fonds. Auch wenn aus der Vergangenheit nicht auf zukünftige Entwicklungen geschlossen werden darf, so dürfte eine breite Aufstellung entsprechender Fonds doch zukunftstauglich sein. Zu Risiken und Nebenwirkungen befragen Sie Ihren Berater.

JÜRGEN DUMSCHAT

print

Tags: , , , ,

ASCORE Auszeichnung

Es gibt viele gute Tarife – für die Auszeichnung „Tarif des Monats“ gehört mehr dazu. Lesen Sie hier, was die ausgezeichneten Tarife zu bieten haben.

Tarife des Monats im Überblick

ETF-News

ETF-News

Aktuelle News zu börsengehandelten Indexfonds.

zu den News

Guided Content

Guided Content ist ein crossmediales Konzept, welches dem Leser das Vergleichen von Finanzprodukten veranschaulicht und ein fundiertes Hintergrundwissen liefert.

Die Ausgaben im Überblick

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mein Geld Newsletter

Melden Sie sich für unseren 14-tägigen Newsletter an.

zur Newsletteranmeldung

Icon

Mein Geld TV

Das aktuelle Video

-
Investmentpotenzial europäischer Aktien im aktuellen Marktumfeld

Ein Investment in den europäischen Aktienmarkt gewinnt aktuell an Aufmerksamkeit – doch ob es sich um einen nachhaltigen Trend oder lediglich eine kurzfristige Entwicklung handelt, ist umstritten

zum Video | alle Videos
Icon

Mein Geld Magazin

Die aktuelle Ausgabe

Mein Geld 03 | 2025

Die Zeitschrift Mein Geld - Anlegermagazin liefert in fünf Ausgaben im Jahr Hintergrundinformationen und Nachrichten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Finanzen.

zur Ausgabe | alle Ausgaben