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US- und Tech-Aktien hopp, Europa und Energie topp

„Wir erwarten, dass sich die Anleger im Laufe des Jahres 2023 zugunsten der internationalen Märkte ohne die USA positionieren werden“

Aneeka Gupta, Direktorin im Bereich Makro-Research bei WisdomTree

Anleger könnten dem ETP-Anbieter WisdomTree zufolge in den kommenden Monaten aus US-Aktien in Werte aus Europa und der Region-Asien-Pazifik umschichten. Dafür sprächen die Bewertungen, Gewinnaussichten und jüngsten Mittelbewegungen.

„Wir erwarten, dass sich die Anleger im Laufe des Jahres 2023 zugunsten der internationalen Märkte ohne die USA positionieren werden“, schreibt Aneeka Gupta, Direktorin im Bereich Makro-Research bei WisdomTree, in einem aktuellen Kommentar.

Internationale Aktienmarkt-ETFs erhalten Löwenanteil der Zuflüsse

Die Expertin verweist auf die jüngsten Kapitalströme: „Die Mittelzuflüsse bei börsengehandelten Indexfonds (ETFs) seit Anfang 2023 spiegeln die Vorliebe der Anleger wider, ihre Portfolios durch eine höhere Allokation in internationale Märkte gegenüber den USA zu diversifizieren.“

Seit Anfang 2023 haben internationale Aktienmarkt-ETFs gemäß WisdomTree den Löwenanteil der Zuflüsse erhalten, die sich auf 20,6 Milliarden US-Dollar belaufe. Im Gegensatz dazu hätten US-Aktien-ETFs Abflüsse in Höhe von 9,3 Milliarden US-Dollar verzeichnet.

Gewinne langfristig wichtigster Motor für Aktienmärkte

WisdomTree geht davon aus, dass diese Entwicklung sich fortsetzt. In den vergangenen zehn Jahren haben US-Werte den Experten zufolge internationale Aktien in Bezug aufgrund von zwei Hauptfaktoren für Aktienkurssteigerungen übertroffen: Gewinne und Bewertungen.

Doch dies ändere sich nun: „Die Gewinne bleiben langfristig der wichtigste Motor für die Aktienmärkte“, schreibt Gupta. „Wenn wir über die Zukunft nachdenken, stellen wir fest, dass die Schätzungen der Gewinnrevisionen für China, Japan und die Emerging Markets (EM) eine deutliche Trendwende erkennen lassen, während in den USA und Europa mit einem weiteren Gewinnrückgang zu rechnen ist.“

Hinzu komme, dass die Bewertungen an den US-Aktienmärkten gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) nach wie vor allgemein hoch seien, während Aktien in Japan weiterhin mit einem steilen Abschlag von 29 % gegenüber ihrem 15-Jahres-Durchschnitt gehandelt würden. Die europäischen Bewertungen blieben mit einem KGV von 13,7 bei einem Abschlag von 14% gegenüber dem 15-Jahres-Durchschnitt.

Andererseits seien die europäischen Aktien vor drei Monaten noch mit einem Abschlag von 35 % gegenüber ihrem 15-Jahres-Durchschnitt gehandelt wurden. Daraus schließt Gupta: „Die Bewertungen in Europa, die inzwischen die Hälfte des Weges zu ihrem langfristigen Durchschnitt zurückgelegt haben, könnten mit dem Gegenwind einer strafferen Geldpolitik konfrontiert werden.“

Aus Branchensicht bleiben Energiewerte WisdomTree zufolge attraktiv. „Wir gehen davon aus, dass die Gewinne der Energieunternehmen und ihre Aktienperformance in allen Bereichen – einschließlich Öl, Gas, Raffinerien und Dienstleistungen – im Jahr 2023 ihre Dynamik bewahren werden“, schreibt Gupta.

„Obwohl Investitionen in die Öl- und Gasproduktion gestiegen sind, wird es noch mehrere Jahre dauern, bis das weltweite Angebot die Nachfrage deckt, was die These von höheren Energiepreisen stützt.“

Das größte Risiko für den Sektor bleibe ein Abflauen der Energienachfrage im Zuge einer schweren Rezession. „Da wir jedoch davon ausgehen, dass die meisten Volkswirtschaften eine leichte Rezession erleben werden, ist dieses Risiko für den Energiesektor weniger wahrscheinlich.“

Zurückhaltung bei Technologiewerten

Bei Technologiewerten sind die Experten dagegen zurückhaltend. „Wir sehen im Technologiesektor angesichts zunehmender Risiken durch den Gipfel der Globalisierung, schwächere Gewinne und das Potenzial einer stärkeren Regulierung weiterhin Schwachstellen.

Trotz der jüngsten Ankündigungen von Entlassungen durch Technologieunternehmen erscheint der Personalbestand immer noch aufgebläht, da das Mitarbeiterwachstum in den letzten Jahren im Verhältnis zum realen Umsatzwachstum um 20 % zu hoch war.“

Die COVID-19-Pandemie habe die Nachfrage nach Software- und Technologieausgaben mit der Zunahme von Remote-Arbeit und Abstandsregelungen beschleunigt. „Allerdings ist es heute wahrscheinlicher, dass Unternehmen ihre Technologieausgaben kürzen, um die höheren Kosten für Energie, Reisen, Löhne und andere Faktoren auszugleichen.“

(WisdomTree / Manuela Blisse / surpress)

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