Die Einführung neuer US-Zölle Anfang April hat weltweit für Verunsicherung an den Kapitalmärkten gesorgt. Die jetzt geführten Gespräche sorgten zumindest für eine vorrübergehende Beruhigung der Märkte. Dennoch bleiben die Märkte volatil. Die Ankündigung der US-Regierung, pauschale Importzölle von zehn Prozent und Sonderzölle auf bestimmte Handelspartner zu erheben, markiert ein neues Tief in der globalen Handelspolitik – und zugleich weitere Belastungen für die Börse. Die Folge: Kursverluste an vielen wichtigen Märkten, besonders im Aktienbereich.
NICHT VORSCHNELL HANDELN – SONDERN LANGFRISTIG DENKEN
In solchen Marktphasen ist es entscheidend, die Nerven zu behalten. Wer voreilig verkauft, riskiert, Verluste zu realisieren, bevor es zu einer Erholung kommt. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass auf starke Rückgänge häufig ebenso kräftige Aufholbewegungen folgten. So konnte der S&P 500 in früheren Krisenphasen seine Verluste nicht nur aufholen, sondern langfristig auch attraktive Renditen erzielen.
STREUUNG IST DAS BESTE GEGENGEWICHT ZUR UNSICHERHEIT
Gerade in Zeiten politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit zeigt sich der Wert eines gut diversifizierten Portfolios. Wer nicht nur auf Aktien setzt, sondern auch Anleihen oder Gold beigemischt hat, konnte zuletzt Verluste besser abfedern. Gold und globale Anleihen haben sich seit Jahresbeginn angesichts der geopolitischen Spannungen und der unsicheren Zollpolitik positiv entwickelt – ganz im Gegensatz zu vielen Aktienmärkten.
TECHNOLOGIEAKTIEN UNTER DRUCK – ABER NICHT DER EINZIGE GRUND
Neben den Zöllen belastet auch eine Neubewertung überhitzter Marktsegmente, etwa bei US-Technologiewerten, die Stimmung. Diese Titel, die lange Zeit für Kursgewinne sorgten, geraten unter Druck – was sich spürbar auf globale Indizes auswirkt. Auch hier hilft Diversifikation, die Abhängigkeit von einzelnen Sektoren zu reduzieren.
DEFENSIV AUFGESTELLT – STABIL DURCH SCHWIERIGE ZEITEN
Ein Beispiel: Ein Portfolio mit 70 Prozent Euro-Anleihen und 30 Prozent europäischen Aktien hat im bisherigen Jahresverlauf weniger als ein Prozent verloren. Im Vergleich zur Finanzkrise 2008 oder zur Inflationsphase 2022 ist das ein moderater Rückgang. Solche defensiv ausgerichteten Strategien können helfen, Schwankungen besser zu überstehen – ohne auf langfristige Chancen zu verzichten.
FAZIT: GELASSEN BLEIBEN, KLUG STRUKTURIEREN
Korrekturphasen gehören zum Investieren dazu – entscheidend ist, wie man darauf reagiert. Disziplin, eine langfristige Perspektive und ein breit gestreutes Portfolio sind die besten Mittel, um Krisen zu überstehen und Chancen zu nutzen. Anleger tun gut daran, ihre Strategie regelmäßig zu überprüfen – aber nicht in hektischen Börsenphasen übereilt zu handeln.
Thomas Wiedenmann
Kontakt
Amundi ETF, Indexing & Smart Beta
Telefon 0800 1111928
info_de@amundi.com