Mit 70 bis 100 Euro, die Versicherer an die Portale für einen Abschluss zahlen müssen, wird die Ungleichheit in Bezug auf die Provision der Makler bei Abschluss einer Kfz-Police, mit nur etwa 40 Euro, deutlich. Eine gute Entwicklung der Portale zeigt sich bei dem standardisierten Versicherungsgeschäft, welches wenig beratungsintensiv ist. Die Makler können sich jedoch mit Themen wie Altersvorsorge und Berufsunfähigkeitsversicherung klar gegen das digitale Pendant durchsetzen. Problematisch ist jedoch die Bilanz vieler Portale, da durch Investition in Technik und hohe Werbekosten kaum Gewinn zu verbuchen ist. Aufgrund dessen wird die Palette um Strom-, Gas- und Telekommunikationstarifvergleiche erweitert, was die Kosten nicht minimiert und somit einige Portale zum Erliegen bringt. Selbst das Versicherungsvergleichsportal von Google in Frankreich musste nach gerade mal drei Monaten aus „strategischen Gründen“ geschlossen werden. Abgesehen von der durchaus komplizierten Lage der Online-Portale können Makler auch Nutzen aus diesen schlagen. Über ein Tochterunternehmen bietet Check24 Maklern die Zusammenarbeit an, um beide Varianten zueinander zu führen. Aus einer aktuellen Studie „Vergleichsportal-Marketing Versicherungen 2014“ geht hervor, dass es eine deutliche Differenz zwischen den einzelnen Produktsparten in Hinblick auf die Präsenz der Versicherer gibt. Oft wird nicht deutlich, dass Portale keine komplette Übersicht über den Markt bietet, was besonders bei der Sparte der Lebensversicherungen auffällt, da nur sechs Prozent der Portale überhaupt Vergleiche in diesem Segment darlegen. In Bezug auf die klassischen Sachversicherungen wie Hausrat, Haftpflicht und Kfz-Policen sieht das Angebot der digitalen Vergleichbarkeit wesentlich ausgereifter aus. Die sich ergebende Rangfolge entspricht, laut der Studie, nicht den realen Marktanteilen oder Marktverhältnissen. Eine Weiterentwicklung der Online-Portale scheint in den Startlöchern stehen zu müssen, doch sind die technischen Herausforderungen gegeben, wie „Medienbrüche durch mangelnde Schnittstellen“, so Martin Kinadeter, Inhaber des Versicherungssoftwareportals. Des Weiteren sind die scharfen Verhandlungen der Portale mit den entsprechenden Versicherern schwierig, da diese die Tarife nicht mehr listen, was die Relevanz des Vergleichsportals mindert. Zu Hauf wird auf eine kontinuierliche Courtage, welche betriebswirtschaftlich lohnenswerter wäre, verzichtet zugunsten einer scheinbar höheren und einmaligen Prämie. Freie Makler müssen sich noch nicht bedroht sehen, jedoch sollte das Potential der digitalen Portale nicht belächelt werden. Ein digitaler Assistent im Smartphone könne im Jahr 2020 auch die Frage des passenden Versicherungsschutzes übernehmen, so Zukunftsforscher. Die Möglichkeit, welcher dahinter steht, muss von den dann noch bestehenden Makler clever genutzt werden, so können würden die Geschäfte weniger, aber grundlegend besser werden, so die Zukunftsprognose.
Mausklick vs. Handschlag
Der Konkurrenzkampf um Marktanteile zwingt das ein oder andere Vergleichsportal in die Knie, weshalb das Risiko einer weiteren Investition oft nicht mehr eingegangen werden will, so auch bei Transparo. Seit 1996 hat sich der Markt der deutschen Vergleichsportale deutlich weiterentwickelt, was besonders im Kfz-Bereich hinsichtlich der Versicherungen zu enormen Preisdruck führte. Die Mehrheit der jungen Kunden sieht den Vorteil des eigenen Vertriebskanals der digitalen Portale, was auf Seiten der Versicherer hohe Kosten bedeutet.




