Auf einer Fläche von 1,5 Hektar entsteht eine Leistung von 60 MW mit einer Speicherkapazität von 240 MWh – ausreichend, um die Stadt Neuruppin für 12 Stunden mit Strom zu versorgen.
Der Standort liegt strategisch in einem von e.dis ausgewiesenen Entlastungsgebiet, einer Region, die aufgrund des hohen Anteils erneuerbarer Energieerzeugung besonders anfällig für Netzengpässe ist. . Mit dem Bau des Batterieparks sollen Stromausfälle verhindert werden, indem grüner Überschussstrom aufgefangen und später nutzbar gemacht wird. Ziel ist es, mehr lokal erzeugte Energie aufzunehmen und durch Flexibilisierung gleichzeitig die Netzstabilität/ zu erhöhen.
In Brandenburg müssen jedes Jahr erhebliche Mengen an erneuerbarem Strom abgeregelt werden, weil das Netz die erzeugte Energie nicht aufnehmen kann. Die Anlage in Kränzlin wird in der Lage sein, mehr lokal erzeugte Energie markt-und netzdienlich nutzbar zu machen. Jede Kilowattstunde, die wir nicht abregeln müssen, schont Ressourcen ,stärkt die Industrie, und entlastet Verbraucher“ betont Jens Kompauer, Gründer & CEO der re.venture GmbH.
Der Bau des Parks bringt erhebliche wirtschaftliche Impulse mit sich: Der Bedarf an kostspieligen Redispatch- und Abregelungsmaßnahmen sinkt, Systemkosten werden reduziert und die Standortattraktivität der Region steigt. Durch Gewerbesteuern und freiwillige Beteiligungsmodelle in Kooperation mit der Kommune bleibt ein Großteil der Wertschöpfung vor Ort und kommt der Region direkt zugute.
Auch technologisch setzt die Anlage neue Maßstäbe: Zwei eigene Umspannwerke mit direktem Anschluss an die 110-kV-Ebene der e.dis gewährleisten die direkte Integration ins Netz. Das modulare Design ermöglicht künftige Erweiterungen nach Bedarf. Dank Fast Frequency Response gleicht der Speicher Netzschwankungen nahezu in Echtzeit aus – ein deutlicher Fortschritt gegenüber herkömmlichen Gasturbinen, die mehrere Minuten für eine Reaktion benötigen. Zusätzlich kann der Speicher wichtige Systemdienstleistungen wie Primärregelleistung (FCR), Sekundär- und Minutenreserve (aFRR/mFRR) sowie Schwarzstartfähigkeit bereitstellen.
„Mit Kränzlin setzen wir auf modernste Speichertechnologie. Dank Reaktionszeiten im Millisekundenbereich gleicht die Anlage Schwankungen fast unmittelbar aus – und kann im Ernstfall sogar den Netzneustart unterstützen“, ergänzt Kompauer.
Dank seiner modularen Architektur kann die Kapazität flexibel auf bis zu 480 MWh erweitert werden, um sich an zukünftige Energiebedarfe anzupassen. Der Baubeginn ist für 2026 geplant, die Inbetriebnahme für 2027.