Dabei hat die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig (SPD), die Rückkehr in die Klassenräume zum Beginn des Schuljahrs verteidigt. „Das Recht auf Bildung läßt sich am besten in der Schule verwirklichen“, sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin, Ziel sei es, so weit wie möglich in den „Regelbetrieb“ zurückzukehren. Dies soll natürlich mit dem Gesundheitsschutz und größtmöglicher Scherheit für Kinder und Lehrer in Einklang gebracht werden.
Eine Rückkehr in die Schulen scheint umso notwendiger zu sein, als es während der Corona-Schutzmaßnahmen mit dem Lernen zuhause nicht immer so weit her war. So haben sich nach einer Umfrage des ifo-Instituts Kinder in Deutschland täglich nur halb so viel mit der Schule beschäftigt wie vor den Schutzmaßnahmen. Statt 7,4 Stunden waren es nur 3,6 Stunden am Tag. Demnach lernte ein gutes Drittel der Schüler höchstens zwei Stunden am Tag und fast drei Viertel höchstens vier Stunden. Gleichzeitig sei die Beschäftigungszeit mit Fernsehen, Computerspielen und Handynutzung von vier auf 5,2 Stunden täglich gestiegen, hieß es. Befragt wurden im Juni 1099 Eltern in Deutschland.
Einhergehen mit der Rückkehr in die Schulen wird wohl vielerorts eine Maskenpflicht. So hat etwa die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina (www.leopoldina.org) Empfehlungen zum neuen Schuljahr vorgelegt, wonach von der fünften Klasse an auch im Unterricht Maske getragen werden sollen, wenn nicht ausreichend Abstand möglich ist. Auch führende Virologen halkten zumindest für ältere Schüler das Tragen von Masken in Klassenräumen für sinnvoll. Eine bundeseinheitliche Regelung wird es aber nicht geben. So hat Berlin etwa die Maskenpflicht in der Schule beschlossen, in Baden-Württemberg sollen Masken auf den Pausenhöfen, den Toiletten und in den Fluren getragen werden und in Schleswig-Holstein gibt es lediglich eine dringende Empfehlung.
Uwe Lehmann