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KI bei Healthcare und Tech: Hype oder Value?

Künstliche Intelligenz (KI) verspricht eine neue Ära technologischen Fortschritts. Doch wie viel Potenzial steckt in künstlicher Intelligenz?

Beschleunigt KI die Medikamentenentwicklung? Verändert sie die Interaktion zwischen Arzt und Patient? Erschließt sie neue Investitionsmöglichkeiten in Billionen-Dollar-Märkte?

KI als Katalysator für medizinische Innovationen

Insbesondere im Gesundheitswesen eröffne KI enorme Effizienzpotenziale, so die Experten von Janus Henderson Investors anlässlich ihrer Investmentkonferenz in New York. Derzeit dauert es im Schnitt sieben Jahre, bis ein neues Medikament entwickelt wird. „Was wäre, wenn wir diesen Prozess beschleunigen könnten? Von der Entdeckung der Moleküle, über ihre Interaktion mit Proteinen bis hin zur Proteinfaltung – KI könnte hier Jahre einsparen“, erklärt Agustin Mohedas, Portfoliomanager bei Janus Henderson Investors.

Auch die Dauer der Nachbereitung könnte reduziert werden. So benötigt die FDA (Food and Drug Administration) derzeit über ein Jahr für die Prüfung eines Antrags auf Zulassung eines neuen Arzneimittels. Durch den Einsatz großer KI-Sprachmodelle könnte sich dieser Prozess auf drei Monate verkürzen.

Auch in der Interaktion zwischen Arzt und Patient sieht Mohedas einen weiteren Innovationbereich. „Anstatt sich auf die Eingabe von Abrechnungs- und Diagnosecodes zu konzentrieren – das könnte die KI im Hintergrund übernehmen – könnten sich Ärzte ihren Patienten widmen“, stellt Mohedas fest. Dies dürfte auf lange Sicht einen enormen Mehrwert in diesen riesigen Märkten freisetzen. Der Experte warnt jedoch auch: „Obwohl diese Technologien aufregend sind und sich weiterverbreiten werden, müssen wir uns mit den Fundamentaldaten befassen, die richtigen Chancen und die richtigen Unternehmen auswählen. Unternehmen, die das meiste aus diesen Technologien machen und den größten Nutzen daraus ziehen, und nicht nur eine Geschichte verkaufen. Ich denke also, dass es zwei Seiten der Medaille gibt. Schließlich möchte ich ja nicht nur in eine Story investieren, sondern in echte Innovation und Wertschöpfung“, so Mohedas.

Technologie am Wendepunkt

Auch im Technologiesektor stehen die Zeichen auf Wandel durch KI. Die These, dass Daten das neue Öl seien, hält Richard Clode, Portfoliomanager bei Janus Henderson Investors, für überholt: „Eigentlich sind Tokens das neue Öl.“

Dies ebnet den Weg für zahlreiche Fortschritte, die in den nächsten Jahren in allen Lebensbereichen auftauchen dürften. So könnten beispielsweise Denkmodelle, die eine agentenbasierte KI[1] ermöglichen, sowohl in die Unternehmenswelt als auch in das Verbraucherleben Einzug halten. „Zudem ist KI zunehmend in der Lage, physikalische Prozesse besser zu verstehen – z. B. wie Proteine, Schwerkraft oder Reibung funktionieren oder wie Autos fahren“, erklärt Clode. Ein Beispiel hierfür sind Robotaxis und Humanoide, wobei sich letztere sehr viel schneller entwickeln. Clode weiter: „Diese großen Sprachmodelle und die Tokenisierung können dies vorantreiben und als Katalysator für die Entwicklung dienen.“ Da es sich um Billionen-Dollar-Märkte handelt, ergeben sich aus Sicht des Experten vielversprechende Investitionsmöglichkeiten.

Doch nach dem Hype um DeepSeek und angesichts wachsender Sorge über die Einsatzmöglichkeiten von KI und den Erträgen aus den massiven Investitionen, stellt sich die zentrale Frage: „Ist das real?“

Dies dürfte sich vor allem in den nächsten Jahren zeigen. „Auch wenn sich die Innovationskurve wirklich beschleunigt und zu echten Anwendungsfällen führt, gibt es immer Verzögerungen zwischen den Investitionsausgaben, dem Aufbau der Plattformen und der letztendlichen Nutzung dieser Technologie“, gibt Clode zu bedenken.

Aktives Management gefragt

Ein weiteres Missverständnis bestehe laut Clode darin, dass die Tatsache, dass Technologien immer billiger werden als etwas Negatives aufgefasst würde. „Tatsächlich haben sich diese Technologien dadurch immer weiterverbreitet und demokratisiert“, so der Experte. Er stellt fest: „Offensichtlich befinden wir uns in einer Welt, in der die Investitionslandschaft ganz anders ist als quasi im gesamten letzten Jahrzehnt, als die Finanzierungskosten sehr niedrig waren.“

So reiche es heute nicht mehr aus, einfach einen ETF zu kaufen, der irgendetwas mit KI zu tun hat. „Vielmehr sollten Anleger die wirklichen Gewinner identifizieren – also Unternehmen, die ein echtes Gewinnwachstum vorweisen können. Diese Investitionen werden vom Markt belohnt“, meint Clode.

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