Die durchschnittlichen Investitionen der Automobil-Erstausrüster (automotive OEMs) in Fintech werden voraussichtlich von 16 Millionen Dollar im Jahr 2016 auf 230 Millionen Dollar im Jahr 2025 steigen, da diese Unternehmen die vollständige Digitalisierung der Autofinanzierungsprozesse anstreben. Finanzierer und Versicherer reagieren auf diese Digitalisierungswelle, indem sie engere Kooperationen mit Datenanalyse-Unternehmen eingehen, um das Kundenengagement durch neuartige Zahlungsoptionen wie mobile Zahlungen, Wearables und virtuelle Währungen zu optimieren.
„Die Zusammenarbeit zwischen Automobil-Erstausrüstern und Fintechs kann zu digitalisierten, transparenten und schnelleren Finanzierungsprozessen führen”, erklärt Shruti Pathak, Research Analyst im Bereich Mobilität bei Frost & Sullivan. „Die Technologien, die von beiden Parteien verwendet werden, sollen Budgetkalkulationen, die Suche nach Finanzierungsprodukten, die Fahrzeugauswahl sowie schriftliche Formalitäten für Kunden vereinfachen. Es wird davon ausgegangen, dass diese Vorteile Kundenbindungsraten erhöhen und mehr direkte Kundenkontakte generieren.”
In der aktuellen Studie von Frost & Sullivan Innovative Business Models in Automotive Finance and Insurance, Forecast to 2025 wurden die Automobilfinanzierungsbranche, die Automobilversicherungsbranche sowie die jeweiligen Interessengruppen auf dem nordamerikanischen und europäischen Markt untersucht. Im Mittelpunkt stand dabei die Identifizierung der Faktoren, die für den Wechsel von traditionellen Geschäftsmodellen hin zu technologiebasierten Modellen verantwortlich sind. Die Studie geht zudem auf Trends ein, die im Zeitraum 2018 bis 2025 aller Voraussicht nach Innovationen antreiben werden.
„Start-ups mit Versicherung-auf-Abruf-Modellen stellen mehr und mehr eine Konkurrenz für den traditionellen Markt mit seinen nutzungsabhängigen Geschäftsmodellen (user-based insurance, UBI) dar. Dies ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass neue Mobilitätslösungen wie Carsharing, Mitfahrgelegenheiten und integrierte Mobilität neue Arten von Versicherungen und dynamische Geschäftsmodelle erfordern”, erläutert Shruti Pathak. „Versicherungsanbieter werden in Zukunft auch verstärkt maßgeschneiderte Lösungen anbieten, beispielsweise Versicherungspakete, die Elektrofahrzeuge (EVs), Heimladestationen, E-Bikes und Freizeitfahrzeuge abdecken.”
Finanz- und Versicherungsunternehmen werden in Zukunft weitere Wachstumschancen ergreifen, indem sie:
- Abonnement-basierte Services anbieten, durch die neue Einnahmequellen bei der Kreditfinanzierung im Luxuswagensegment geschaffen werden können
- künstliche Intelligenz (KI) in ihre Lösungen integrieren, um Anspruchsbearbeitungen zu verbessern, faire Versicherungsbeiträge zu gewährleisten und Datenanalysen effizienter durchzuführen, als dies mit herkömmlichen Methoden möglich ist
- sich auf kundenorientierte Preismodelle und Zusatzleistungen konzentrieren
- von Telematiksystemen verfolgbare nutzungsabhängige Geschäftsmodelle (UBI) sowie kollektive Peer-basierte Versicherungskalkulationen entwickeln
(Frost & Sullivan)