Das Image der Outdoor-Unternehmen ist entsprechend positiv besetzt. Zu Unrecht, wie jetzt die Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign / CCC) feststellt.
Die Kampagne hat in den vergangenen Monaten Selbstbild und tatsächliches Geschäftsgebaren von 15 international tätigen Unternehmen der Outdoor-Bekleidungsbranche eingehend untersucht. Mit ernüchternden Resultaten. So trifft etwa der in Deutschland ansässige Hersteller Schöffel, wie auch andere VertreterInnen der Branche, keinerlei Vorkehrungen für eine Mitbestimmung von ArbeiterInnen in Produktionsländern, in denen Gewerkschaftsfreiheit nicht existiert. Wieder andere Unternehmen verzichten gänzlich darauf, sich für die Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten bei der Herstellung ihrer Produkte zu engagieren. Löhne, die für ein Leben in Würde nicht ausreichen, verzeichnet die Kampagne für Saubere Kleidung ebenso wie im Fall des schwedischen Herstellers Fjällräven fehlende Obergrenzen für Überstunden, wodurch exzessiver Mehrarbeit in den Fertigungsstätten Tür und Tor geöffnet ist.
„Image und Realität der Outdoor-Branche klaffen zum Teil schmerzhaft auseinander“, bringt Kirsten Clodius die Ergebnisse der Untersuchung auf den Punkt. „Statt nachhaltiger sozialer Entwicklung wird allzu oft nachhaltige Ausbeutung praktiziert.“ Für die Referentin der Christlichen Initiative Romero (CIR), einer der TrägerInnen der Kampagne für Saubere Kleidung, ist es deshalb erfreulich, dass der deutsche Outdoor-Riese Jack Wolfskin sich künftig stärker um würdige Arbeitsbedingungen in seiner Lieferkette bemühen möchte: