Wirtschaft

USA wird Fiskalklippe vermeiden

Belebung der US-Wirtschaft ist zu erwarten. Finanzmarktkolumne von Dr. ALESSANDRO BEE, Ökonom bei der Bank Sarasin & Cie AG: Kaum ist die US-Präsidentschaftswahl vorbei, richtet sich der Blick auf die Fiskalklippe. Ende 2012 laufen zahlreiche Steuervergünstigungen und Sozialprogramme aus, gleichzeitig treten empfindliche Ausgabenkürzungen in Kraft. Zusammen beträgt die potenzielle Mehrbelastung für US-Haushalte und Unternehmen 650 Mia. US-Dollar. Falls die Politik nicht eingreift, würde das zu einer Verlangsamung von bis zu 4,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts führen. Die Fiskalklippe bedroht die US-Wirtschaft jedoch nicht nur durch Mehrbelastungen, sondern auch durch die damit einhergehende Unsicherheit. Ben Bernanke, Vorsitzende der US-Notenbank (Fed), wies kürzlich darauf hin, dass die Politik-Unsicherheit um die Fiskalklippe bereits heute die Investitionstätigkeit in den USA beeinträchtigt.

Das Seilziehen zwischen Republikanern und Demokraten, wer wie viel an Abstrichen hinnehmen muss, um die Fiskalklippe zu vermeiden, ist derzeit im vollen Gange. Der Ausgang dieses Seilziehens ist noch völlig offen, zwei Szenarien hält die Bank Sarasin aber für wahrscheinlich: In einem ersten Szenario schieben Republikaner und Demokraten einen großen Teil der Sparmaßnahmen auf. In diesem Szenario reduzieren sich die Sparbemühungen von den ursprünglichen 4,5 Prozent auf noch 1,5 Prozent. Die zwei Parteien können sich aber darüber hinausgehend nicht einigen, einen gemeinsamen langfristigen Weg zur Stabilisierung der US-Fiskalpolitik zu beschreiten. Die Politikunsicherheit dürfte daher weiterhin hoch bleiben und damit den Unternehmen keinen Anreiz geben, aufgeschobene Investitionen im ersten Halbjahr 2013 doch noch zu realisieren.

Auch im zweiten Szenario verschieben die zwei Parteien einen Großteil der Sparmaßnahmen. Im Gegensatz zum ersten Szenario verpflichten sie sich jedoch, die Gespräche über die langfristige Finanzierung des US-Staates weiterzuverfolgen. Auch in diesem Szenario dürften die Sparbemühungen auf das Wachstum drücken. Jedoch können diese negativen Impulse kompensiert werden. Gemeinsame Leitlinien über die künftige US-Finanzpolitik dürften die Unternehmen ermutigen wieder zu investieren und können so der US-Konjunktur zu einer Beschleunigung in der ersten Hälfte 2013 verhelfen. Für das zweite, optimistischere Szenario spricht, dass Ben Bernanke wiederholt betont hat, die Politiker beider Parteien in die Pflicht nehmen zu wollen.

Ebenso bekräftigt Bernanke, dass die Fed ihren Teil zur Erholung beitragen möchte. In einem ersten Schritt wird die Fed darum bemüht sein, die durch die Fiskalklippe entstehende Unsicherheit einzudämmen. Möglicherweise wird sie bereits an der nächsten Sitzung das QE3-Programm aufstocken und die Geldpolitik auch im nächsten Jahr äußerst akkommodativ gestalten, was der US-Wirtschaft Auftrieb verleiht.

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