Trumps Steuerpaket wurde mit äußerst knapper Mehrheit (51:50 Stimmen) vom US-Senat verabschiedet. Eine Zustimmung des Repräsentantenhauses steht noch aus. Das Gesetz ist also noch nicht endgültig beschlossen. Die enge Abstimmung verdeutlicht die politische Polarisierung und die begrenzte Rückendeckung im eigenen Land.
Geplant sind Steuersenkungen und zusätzliche Ausgaben im Umfang von insgesamt 3,3 Billionen US-Dollar über einen Zeitraum von zehn Jahren.
Das Steuerpaket könnte den breiten US-Aktienmarkt unterstützen, doch die Effekte dürften sektoral sehr unterschiedlich ausfallen. Sektoren wie Rüstung und fossile Energie profitieren wahrscheinlich überproportional, durch höhere Ausgaben und politische Prioritäten. Im Gegensatz dazu dürfte grüne Energie zu den Verlierern zählen, und der Gesundheitssektor könnte durch geplante Kürzungen bei den Sozialleistungen unter Druck geraten.
Die Reaktion an den Finanzmärkten blieb bislang verhalten. Der S&P 500 bewegte sich gestern kaum und notiert heute vorbörslich leicht im Plus. Letzte Woche gab es bereits eine starke Rally, viele Entwicklungen waren wohl vorweggenommen.
Gleichzeitig sorgt die erwartete Zunahme der Staatsverschuldung für Stirnrunzeln. Ein Vertrauensverlust in den US-Dollar gilt als mögliches Risiko. Der EUR/USD-Kurs ist mittlerweile auf den höchsten Stand seit 2021 gestiegen.
Das Steuerpaket könnte tatsächlich neue Wachstumsimpulse setzen, gleichzeitig schafft es aber auch neue Unsicherheiten. Anleger sollten den weiteren politischen Prozess genau beobachten.