Blauflossentunfisch (Westatlantischer Bestand) / Status Rote Liste: Vom Aussterben bedroht Der Bestand des stark bedrohten westatlantischen Blauflossentunfischs, dessen wichtigster Laichgrund im nördlichen Golf von Mexiko liegt, wird durch das Öl massiv belastet. In den letzten 30 Jahren ist der durch Überfischung enorm strapazierte Bestand um rund 80 Prozent eingebrochen und dem diesjährigen Nachwuchsjahrgang droht nun das Aus: Die Laichsaison des Blauflos-sentunfischs reicht von April bis Juni. „Die Fische laichen in oberflächennahen Wasserschichten – der empfindliche Laich der Tunfische hat gegen den Ölfilm keine Chance“ so WWF-Experte Schumm weiter. „Der ausbleibende Nachwuchs wird den Westatlantischen Bestand weiter schwächen und sich in 2-3 Jahren auch in den Fischereierträgen widerspiegeln.“ Der Blauflossen-tunfisch zählt zu den teuersten Speisefischen der Welt.
Meeresschildkröten
Fünf verschiedene Arten von gefährdeten Meereschildkröten leben oder nisten im Golf von Mexiko, darunter auch die Echte Karrettschildkröte, die Karibische Bastardschildkröte, die Lederrückenschildkröte -alle drei Arten sind vom Aussterben bedroht. Die Grüne Meeresschildkröte und die Unechte Karettschildkröte werden auf der Roten Liste der IUCN als bedroht eingestuft. Die Brutzeit der Meeresschildkröten erreicht derzeit ihren Höhepunkt. Insbesondere die Unechte Karettschildkröte nistet an den Stränden von Mississippi bis Florida. Der riesige Ölteppich liegt auf der Route zu den Stränden, die sie zur Eiablage ansteuern. Eine besonders ernste Gefahr stellt der Ölteppich für die nach etwa sechs Wochen schlüpfenden Schildkrötenjungen dar. „Als Lungenatmer sind Meeresschildkröten gezwungen, an der verseuchten Wasseroberfläche aufzutauchen. Der Ölfilm schädigt dann ihre Atmungsorgane.“ so WWF-Experte Schumm.
Mangroven
Mangrovenwälder sind besonders artenreiche Ökosysteme, die sehr empfindlich auf Verschmutzungen reagieren. Zudem nutzen viele Fische, Reptilien, Amphibien und Krebstiere die Mangroven als Kinderstube. Sollte das Öl in die Mangrovengebiete gelangen, ist eine Reinigung dieser Lebensräume nach Ansicht des WWF nicht möglich. „Das Öl nimmt den Mangroven buchstäblich die Luft zum Atmen. Wenn die Luft- und Stelzwurzeln verkleben, sterben die Pflanzen ab“ so Schumm. Im Schlick der Mangrovenwälder leben Krebse und Würmer, die das Öl in tiefere Bodenschichten eintragen. Dort kann es ohne Luftzufuhr nicht abgebaut werden und vergiftet Tiere und Pflanzen auf Jahre. Den Schlick abzutragen käme der Zerstörung des Ökosystems gleich. „Ohne Mangroven verlieren die Küsten einen Schutzwall gegen die in dieser Region häufigen Hurricans“, so WWF Experte Schumm.
Quelle: News aktuell