Die Deutschen sind und bleiben Aktienmuffel, scheuen das Risiko und zeigen nahezu allen Formen der Geldanlage jenseits des klassischen Sparbuchs gegenüber ein tiefsitzendes Misstrauen, selbst wenn dort angesichts des historischen Zinstiefs die Guthaben faktisch schrumpfen. Soweit die aktuelle Postbank-Studie zum Sparverhalten der Bundesbürger. Nicht einmal jeder fünfte Sparer legt sein Geld in Aktien oder Fonds an. Paradoxerweise wähnen etwa genau so viele Menschen ihren Notgroschen unterm Kopfkissen sicher.
Das Beharren der Deutschen auf konservativen Anlageformen wird oft kritisiert. Experten verweisen dann darauf, dass sich auf dem Kapitalmarkt angelegtes Geld mittel- und langfristig oft deutlich besser entwickelt als Spareinlagen und deutsche Anleger weit weniger am Wachstum der eigenen Wirtschaft teilhaben, als das in anderen Ländern der Fall ist.
Allerdings gilt auch hier: Das Risiko fährt immer mit. Ein Grund zum Haareraufen ist die Skepsis gegenüber dem Aktienhandel aber keineswegs. Denn wer risikolos, aber diszipliniert Geld zurücklegt, der vermehrt sein Guthaben schon durch das Sparen selbst. Dieses Prinzip funktioniert immer, gerade auch in der Zinsflaute.
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung