VBKI-Präsident Markus Voigt: „Die VBKI-Untersuchung zeigt, dass das Thema Smart City zu Recht eines der großen Zukunftsversprechen am Hauptstadtstandort ist. Wir sehen aber auch: Berlin wird sich nicht von selbst in eine führende Smart City verwandeln. Um das große Wertschöpfungspotenzial zu heben, bedarf es noch erheblicher Anstrengungen aller beteiligten Akteure. Abwarten reicht nicht, der Prozess muss – zumal aus der Politik – noch aktiver begleitet werden.“
Die Berliner Unternehmen, vor allem die Start-ups, fordern einen größeren Beitrag der Politik. Nach Meinung der Befragten unterstützt der Senat die Entwicklung Berlins hin zu einer Smart City-Metropole bislang noch zu wenig. Auf der To-do-Liste stehen vor allem „Bessere politische Rahmenbedingungen“ und „Bessere Infrastruktur“ wie Smart Grids oder Smart Mobility. Besser müssten auch die Ausstattung mit Breitband-Internet, die Unterstützung von Hochschulen und die Qualität von Behörden und deren Leitung werden.
Denn die Perspektive ist gut: Nach Meinung der befragten Unternehmen wird sich der Markt für Smart City-Produkte in den kommenden fünf Jahren positiv entwickeln. Hierbei werden besonders im Bereich eMobility aber auch in den Bereichen Energy, Smart Home und Smart Grid große Potenziale gesehen. 65 Prozent der Teilnehmer schreiben dabei den Smart City-Produkten eine große und sehr große Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der deutschen Hauptstadt zu.
Entstanden ist die Untersuchung „Smart City Berlin – Potenziale für Anbieter von Produkten und Dienstleistungen“ unter Federführung des Arbeitskreises Intelligente Infrastruktur im VBKI. Gabor Beyer, Leiter des Arbeitskreises: „Der Arbeitskreis Intelligente Infrastruktur befasst sich bereits seit einigen Jahren mit der Entwicklung der Hauptstadtregion hin zu einer Smart City. Und wir stellen fest: Das Thema Smart City steht zwar ganz oben auf der Berliner Zukunftsagenda. Allerdings agieren die Stakeholder bislang auf Basis von Annahmen. Mit unserer Untersuchung generieren wir erstmals belastbare Zahlen für Berlin – und wollen so helfen, den Diskurs auf eine solidere Grundlage zu stellen, auch für künftige Weichenstellungen.“
Die Untersuchung fußt auf einer Befragung von mehr als 110 Anbieter von Smart City-Produkten oder -Dienstleistungen, sie wurde im Juli und August dieses Jahres durchgeführt. Für eine zweite Untersuchung will der VBKI die Nutzer – die Berliner – zum Thema Smart City befragen. „Im Anschluss an die zweite Untersuchung werden wir die Ergebnisse der beiden Studien zusammenfassen. Die Erkenntnis aus beiden Untersuchungen soll zeigen, ob es für Smart City in Berlin überhaupt einen Markt gibt. Und wenn ja, welche Anforderungen und Bedürfnisse Nutzer an die Anbieter von Smart-City-Produkten stellen“, so Gabor Beyer.
Durchgeführt wurde die Untersuchung durch die BTO Management Consulting AG, wissenschaftlich begleitet von Prof. Dr. Thomas Thiessen, BSP Business School Berlin.
(Bild: Rainer Sturm/ pixelio.de)