Nach zwei starken Monaten im Dezember und Januar, sowie seitwärts tendierenden Märkten im Februar und März, ging es für Gold und Silber im April abwärts. Gold verlor auf Monatssicht -1,3 Prozent und schloss bei 1.288 US-Dollar pro Feinunze. Silber gab etwas stärker nach mit -2,9 Prozent und schloss den Monat bei knapp 15 US-Dollar. „Hauptgrund für die Gewinnmitnahmen bei Gold und Silber war die Ankündigung der Fed, in diesem Jahr keine weiteren Zinsschritte zu vollziehen“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH. „Auch die jüngste US-Notenbanksitzung dürfte für die Edelmetallpreise keine Erholung bringen. Die sinkenden Zinsen stabilisieren die Anleihe- und Aktienmärkte, was zumindest kurzfristig nicht für Gold und Silber spricht. Auch die Handelsvolumina sind momentan entsprechend gering. Erst wenn wir tatsächlich steigende Inflationsraten trotz der sinkenden Zinsen oder einen Einbruch der globalen Wirtschaftsentwicklung sehen, dürfte sich dieser Trend umkehren“, sagt Siegel.
Weiter zulegen konnte dagegen Platin und verteuerte sich um 1,8 Prozent auf 888 US-Dollar zum Monatsende. „Grund hierfür waren Umschichtungen von Palladium zu Platin“, sagt Siegel. Entsprechend ist die seit mehr als einem halben Jahr andauernde Rallye bei Palladium zum jähen Ende gekommen. Bei einem Verlust von -5,5 Prozent lag der Preis zum Monatsende aber immer noch relativ hoch bei 1.390 US-Dollar. „Aufgrund des sehr speziellen Gebrauchs von Palladium – im Wesentlichen für Autokatalysatoren – erschien die Preisentwicklung des Metalls in den letzten Monaten etwas übertrieben. Daher ist die Korrektur meines Erachtens mehr als gerechtfertigt und dürfte sich auch weiter fortsetzen“, sagt Siegel.
Analog zur Entwicklung der Edelmetallpreise sind auch die Aktien der Minengesellschaften im April unter Druck geraten. „So wie die Minenaktien mit einem Hebel gegenüber den Metallpreisen steigen, genauso fallen sie auch wieder. Entsprechend haben die Gewinnmitnahmen im Vormonat zu deutlichen Kursrückgängen geführt“, sagt Siegel.
Die Basismetalle befinden sich seit einem Jahr in einem anhaltenden Abwärtstrend. „Diese Entwicklung verdeutlicht einmal mehr, dass weniger die globale Wirtschaftsentwicklung der Grund für die Kursgewinne an den Aktienmärkten ist, sondern eher die Politik des billigen Geldes“, sagt Siegel. Am wenigsten verlor Zink mit -2,0 Prozent, gefolgt von Kupfer (-2,9 Prozent), Aluminium (-3,9 Prozent), Blei (-6,7 Prozent) und Nickel (-7,3 Prozent).
Brent-Öl befindet sich weiter im Anstieg. „Solange der Machtkampf in Venezuela anhält und auch die OPEC ihren Kurs der Förderbegrenzung beibehält, ist nicht mit einer Entspannung beim Ölpreis zu rechnen“, sagt Martin Siegel. „Ein wesentlicher Treiber für den Ölpreis ist aber auch die Sanktionspolitik der USA gegenüber dem Iran. Dieser geopolitisch strategische Machtkampf – auch innerhalb der Nato – dürfte den Preis für das schwarze Gold auch längerfristig unterstützen“, sagt Siegel. Brent-Öl legte auf Monatssicht 1,6 Prozent zu und schloss bei 66,04 US-Dollar pro Barrel.
(Stabilitas GmbH)