Wirtschaft

Rasante Talfahrt des brasilianischen Reals könnte bald enden

Erhohlungsralley nach Talfahrt? Ein Kommentar von Thierry Larose, Senior Portfoliomanager bei Vontobel Asset Management

Thierry Larose, Vontobel Asset Management

Der brasilianische Real (BRL) setzt seine Talfahrt ungebremst fort. In diesem Marktumfeld könnte sich für Anleger eine Buy-the-Dip-Strategie auszahlen. Angesichts der positiven Zahlungsbilanz Brasiliens (Leistungsbilanz plus ausländische Netto-Direktinvestitionen) erscheint der BRL aus fundamentaler Sicht günstig bewertet, da das Land keinen dringenden Bedarf an ausländischen Portfolioströmen hat und gleichzeitig über ein angemessenes Realtauschverhältnis verfügt.

Wertverlust

Seit Monatsbeginn hat der BRL über vier Prozent an Wert verloren und schnitt unter den Währungen der Schwellenländer am schlechtesten ab. Der Grund für den derzeitigen Währungsverfall ist die Unfähigkeit der neuen brasilianischen Regierung, Reforminitiativen durch einen stark fragmentierten Kongress zu bringen. Seit Oktober 2018 hat es die amtierende Regierung nicht geschafft, vernünftige Kommunikationswege zu beschreiten, da die mehrheitsbildenden Fraktionen sich gegenseitig bekämpfen.

Trotz allem wäre es für den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro ein Leichtes, die Wogen zu glätten, wenn er denn nur in der Lage wäre, seine ideologische Agenda auf Eis zu legen und den zentristischen Parteien etwas entgegenzukommen, ohne deren Mitwirken keine Gesetze im Kongress verabschiedet werden können. Dies wäre zwar sicherlich nicht Bolsonaros bevorzugte Option, da die Abkehr von der Politik seiner Vorgänger eines seiner Hauptwahlversprechen war.

Einschreiten der brasilianischen Zentralbank möglich

Allerdings könnte die ultraliberale Fraktion um Minister Paulo Guedes und die Militärs um Vizepräsident Hamilton Mourão ihn davon überzeugen, seine Haltung zu lockern. Angesichts der schlechten Performance des BRL, könnte dies eine taktische Rallye auslösen. Darüber hinaus nähert sich der BRL einem Niveau, welches ein Einschreiten der brasilianischen Zentralbank durchaus möglich macht. So könnte die Banco Central sich jederzeit entscheiden, in Aktion zu treten und allen streitenden Parteien zeigen, wer den Ton im Lande tatsächlich angibt.

Im Falle dieses Szenarios sollten sich brasilianische Aktien und Anleihen, neben der Landeswährung, ebenfalls erholen. Anleger, die mittelfristig noch Vorsicht walten lassen wollen, könnten es jedoch vorziehen, ihre taktische Meinung über den brasilianischen Real zum Ausdruck zu bringen, der zu diesem Zeitpunkt die günstigste Anlagemöglichkeit bietet.

(Vontobel Asset Management)

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