Branchenprimus De Beers hat seine Produktionsvorgaben im Zuge der Geschäftsflaute in diesem Jahr bereits zweimal reduziert, um damit den Markt zu unterstützen. Die Diamantpreise werden laut Experten aber noch einige Zeit brauchen, um sich zu erholen. Ein starker Dollar hat die Einkaufspreise für Händler in Europa und Asien erhöht und senkt ihre Gewinnspannen. Und da der Preis für die polierten Steine gefallen ist, gibt es weniger Nachfrage von Diamantschleifern und Polierern.
Erschwerte Kreditvergaben
Die Nachfrage bleibt nicht zuletzt auch deswegen aus, weil die meist kleinen Diamantschleifbetriebe von den Banken nur noch zu erschwerten Bedingungen Kredite bekommen. Die höheren Finanzierungskosten haben bereits viele Diamantschleifer in die Insolvenz geführt, berichtet das „Wall Street Journal“. Die große Sorge für den Diamantmarkt stellt aber China dar. Der stotternde Konsum dort hat auch dazu geführt, dass die Nachfrage nach Juwelen zurückgegangen ist.
Die Lagerbestände der chinesischen Juwelenhändler sind aufgrund des überraschenden Nachfragerückganges in den vergangenen zwei Jahren um ein Drittel angestiegen. Und die Stimmung unter den Konsumenten scheint sich auf kurze Sicht nicht zu erhellen. Der Absturz des chinesischen Aktienmarktes hat die reale Wirtschaft getroffen. Hinzu kommt, dass eine weitere Abwertung des Yuan die Lage am Diamantmarkt weiter verschärfen könnte.