Der Goldpreis schloss mit einem leichten Minus von 0,6 Prozent bei einem Kurs von 1.270 US-Dollar pro Feinunze ab. Der kleine Bruder Silber legte um 0,3 Prozent zu und landete am Monatsende an der Marke von 16,71 USD pro Feinunze.
„Obwohl sich noch kein Trend herausgebildet hat, beobachten wir, dass die Kurse zumindest nicht mehr nachgeben und stabil aussehen“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH. Die EZB-Entscheidung, die Anleihekäufe zurückzufahren oder die Nominierung von Jerome Powell zum neuen Chef der US-Notenbank gaben dem Goldpreis jedoch keine Impulse.
„Das sind alles Non-Events, die gar nichts an der Goldpreisentwicklung ändern. Ob die EZB jetzt die Anleihekäufe schnell oder langsam zurückfährt spielt überhaupt keine Rolle. Im Prinzip bleiben die Geldhähne weiter aufgedreht und die Märkte bekommen jede Liquidität, die sie haben wollen“, sagt Siegel.
Das führt zurzeit dazu, dass sich die Märkte sehr sicher sind und die Volatilität sich auf Rekordtiefs bewegt. Die vorhandene Liquidität fließt in vermeintlich sichere Anleihen und Aktien. „Wir sind bei den Aktienmärkten an einem Punkt angekommen, wo die Bewertungen so teuer werden, dass sie bei steigenden Anleihezinsen auf Dauer nicht haltbar sein werden“, sagt Siegel. Daher sollten Anleger die Inflation im Auge behalten. „Es gibt immer deutlicher werdende Inflationssignale aus dem Markt, wie etwa den steigenden Ölpreis. Wir bleiben bei unserer Einschätzung, dass steigende Zinsen und eine ansteigende Inflationsrate das perfekte Umfeld für eine Goldhausse bieten“, sagt Siegel.
Platin und Palladium entwickelten sich unterschiedlich.
Während Platin nur ein leichtes Plus von 0,8 Prozent verbuchen konnte, legte Palladium um starke 5 Prozent zu. Damit wird Palladium mit einem Kurs von 984 US-Dollar pro Feinunze weiterhin stärker gehandelt als Platin mit einem Kurs von 920 USD pro Feinunze. „Seit Anfang 2017 ist der Palladiumpreis um mehr als 30 Prozent gestiegen. Ob das wirklich nur am Diesel-Skandal liegt, ist in diesem kleinen Markt schwer zu beurteilen. Sicher scheint jedoch, dass es für Palladium weiterhin ein deutliches Angebotsdefizit für dieses Jahr geben soll, während für Platin nur ein geringes Angebotsdefizit prognostiziert wird“, sagt Siegel.
Die Aktien der Minengesellschaften haben sich im Oktober parallel zu den physischen Metallen entwickelt und sind im Schnitt bei 0 und -1 Prozent gelandet. Die Minenaktien befinden sich somit nach wie vor in einer stabilen Seitwärtsbewegung. „Im Sektor bleibt es weiterhin ruhig. Es sind weder Übernahmen noch Kapitalerhöhungen zu beobachten. Diese werden erst durchgeführt, wenn die Kurse wieder gestiegen sind“, sagt Siegel.
Die Basismetalle entwickelten sich freundlich. Während Blei noch 3,2 Prozent verloren hat, konnten Zink (+0,7 Prozent), Aluminium (+2,7 Prozent) und Kupfer (+5,9 Prozent) Gewinne erzielen. Monatssieger war Nickel mit einem Plus von 10,8 Prozent. „Nach einer Achterbahnfahrt im August und September konnte das Industriemetall im Oktober wieder ordentlich zulegen. Als Grund für den Kursanstieg wird von Analysten ein Nachfrageanstieg aus der Batterieproduktion für Elektroautos für die kommenden Jahre genannt“, sagt Siegel. (Stabilitas)