Markt- vs. Eruptionspotenzial
Laut den Studienteilnehmern wächst die Bedeutung von FinTechs. Heute schätzen sie 24 Prozent als relevant ein. Ein Wert, der im Zeithorizont von fünf Jahren auf 53 Prozent ansteigt. Die jungen Wilden treten als Attacker und als Zulieferer auf. Welche Strategie verspricht Erfolg? Die meisten Geschäftsmodelle weisen ein hohes Marktpotenzial auf – allerdings nur, wenn sie Bankleistungen anreichern. Deutlich geringer ist das Eruptionspotenzial. Nur wenige Innovationen können die Banking-Welt ernsthaft ins Wanken bringen. Dazu zählen vor allem das Payment inkl. Kassensysteme und Unternehmenskredite für kleine und mittlere Unternehmen. Leistungen wie z.B. das Cash Online Payment oder Factoring bewegen sich in Randbereichen – insofern ist die Wertschöpfung der Banken aktuell nicht in nennenswerter Weise gefährdet.
Gefahr und Chance
Nichtsdestotrotz fürchten 60 Prozent der befragten Bankmitarbeiter, dass FinTechs ihnen im Kerngeschäft gefährlich werden können. Ob dies zutrifft, kommt auf den Blickwinkel und das Geschäftsmodell an: Als Zulieferer bieten FinTechs Banken eine Chance, bringen frischen Schwung und beschleunigen die Digitalisierung. Insofern verwundert es kaum, dass bereits zahlreiche Kooperationen bestehen – zumindest im von der Studie untersuchten B2B-Umfeld. Als Attacker greifen FinTechs gezielt die Wertschöpfungskette an, momentan jedoch noch nicht die der Banken, sondern die von Zahlungsdienstleistern und Rating-Agenturen. Die Gefahr ist real. Klar ist, dass sich das Banken-Universum dynamisch und radikal verändert. Denn hinter den FinTechs lauern mit Amazon, Google, Apple & Co. mächtige Angreifer. Die Frage ist: Wer frisst am Ende wen?