Wirtschaft

Europäische Schuldenkrise – Lösung verzweifelt gesucht!

Zürich, 2. August 2012 - Die europäische Schuldenkrise hat sich abermals zugespitzt. Die Hilfen, welche Spanien zur Rettung seines Bankensystems vor Monatsfrist zugesagt wurden, konnten die Schuldenlawine, die aus Regionen und Kommunen auf den spanischen Staat zurollt, nicht stoppen. Die Divergenz zwischen den in der Krise feststeckenden Schuldnerländern und denjenigen, die ausufernde Leistungsbilanzdefizite finanzieren, nimmt weiter zu. Eine plausible Umkehr, die positive Rückkoppelungen in Gang setzen würde, ist dringend erforderlich, aber noch nicht in Sicht.

Die Rückkehr der Risikobereitschaft, die vor Monatsfrist an den Märkten zu beobachten war, blieb ein kurzes Zwischenspiel. Die Risikoprämien für spanische und italienische Bonds schnellten wieder in die Nähe ihrer bisherigen Höchststände; der GREXIT (Ausstieg Griechenlands aus der Europäischen Währungsunion) wird für zunehmend wahrscheinlicher gehalten. Die Mittel, welche dem EFSF (European Financial Stability Facility) und ESM (Europäischer Stabilitätsmechanismus) zur Verfügung stehen, könnten für weitere, noch umfangreichere Rettungsaktionen nicht ausreichen. Vor diesem Hintergrund verzeichneten als sicher geltende Staatsanleihen erneut hohe Zuflüsse. Davon profitierten insbesondere US-Treasuries. An den Aktienmärkten verursachten Kursverluste abermals einen Anstieg der Volatilität. Der Fluss negativer Nachrichten wurde auch von den Rating-Agenturen in Gang gehalten; hier muss realistischerweise in Zukunft mit weiteren Herabstufungen von Ländern und Banken gerechnet werden.

Makroökonomischer Ausblick schwächer

Das makroökonomische Bild hat sich zuletzt nicht nur in Europa verschlechtert: Der viel beachtete US ISM-Index lieferte ein deutlich schlechteres Bild der amerikanischen Wirtschaftsverfassung, das sich über fast alle Index-Komponenten mit Ausnahme der Beschäftigung erstreckte. Positive Signale kamen allerdings vom US-Häusermarkt. Auf mikroökonomischer Ebene verlief die Berichtssaison in den USA bisher abermals zufriedenstellend; dennoch wurden die Gewinnschätzungen der Analysten weiter nach unten revidiert, da sich viele Unternehmen bei ihren Ausblicken auf den weiteren Geschäftsverlauf recht verhalten zeigen.

Attraktive Bewertungen bei Aktien wirken unterstützend und sollten Pessimismus bremsen

Der schnelle Wechsel zwischen hoher Risikoaversion und steigender Risikobereitschaft wird die Aktienmärkte in der näheren Zukunft weiterhin prägen. Die Monate August und September sind dabei traditionellerweise besonders anfällig für Kursverluste. Zu viel Pessimismus ist jedoch fehl am Platz, da die Kursentwicklung von Aktien durch ihre günstigen Bewertungen unterstützt wird.

Europäische Aktien wieder reduziert

Angesichts der massiven Unsicherheiten, die von der europäischen Schuldenkrise auf die Aktienmärkte ausstrahlen, wechseln wir das im Vormonat installierte leichte Übergewicht bei europäischen Aktien in ein leichtes Untergewicht. Im Rahmen der Allokation „Balanced“ wird der Cash-Bestand entsprechend erhöht. Im Rahmen der Allokation „Balanced+“ (inklusive Rohstoffe und Immobilien) werden Rohstoffe und ausländische Immobilien von einem leichten Untergewicht auf „neutral“ gestuft. Das Übergewicht bei Schweizer Immobilien wird beibehalten.

Währungen

Der Schweizer Franken ist weiterhin gegenüber vielen anderen Währungen überbewertet. Allerdings lässt sich beim Vergleich der Kaufkraftparität des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro und dem US-Dollar inzwischen ein kontinuierlicher Rückgang der Überbewertung feststellen. Die Schweizer Notenbank setzt ihre Intervention am Devisenmarkt zur Verteidigung der Frankenuntergrenze gegenüber dem Euro kontinuierlich fort. Der Kollateralschaden dieser Interventionen für die Schweizer Wirtschaft und die Bilanz der Schweizerischen Nationalbank vergrößert sich damit immer weiter. Die norwegische Krone halten wir trotz ihrer hohen Bewertung weiterhin für eine gute Diversifikation.

Quelle: Swisscanto

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