Mit dem Überschwappen nach Europa und den in der Regel milden Verläufen der Krankheit breitete sich Gelassenheit aus und in der Folge Impfmüdigkeit: Nur jeder Fünfte in Deutschland will sich derzeit gegen das Virus immunisieren lassen. Vor diesem Hintergrund verstärkt die EU nun ihre Warnung, die Schweinegrippe nicht zu unterschätzen – und trägt damit noch mehr zur Verunsicherung der Bürger bei.
Das größte Problem ist, dass die Experten viel mit Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten arbeiten müssen. Nach Schätzungen könnte sich jeder Dritte mit der Schweinegrippe infizieren. Ob es so kommt, hängt auch davon ab, wie viele sich impfen lassen. Zugleich könnte sich das Virus verändern und dann schwerere Krankheitsverläufe auslösen. Nicht zuletzt deshalb setzen die Behörden auf die Impfaktion. Je weniger Menschen infiziert sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zur Mutation kommt. Die Debatte um die Sicherheit für den von Deutschland bestellten Impfstoff wiederum hat dazu geführt, dass viele auf die Impfung verzichten wollen. Ein Teufelskreis.