Allein in einer Fingerkuppe sind die Sensoren so stark ausgebildet, dass 1 Mikrometer kleine Veränderungen des Materials wahrgenommen werden können. Wodurch der Unterschied zwischen echtem Leder und einem Imitat durch Berührung aufgedeckt werden kann. Das Irritierende im Autocockpit sind besonders die metallisch aussehenden Knöpfe oder Rahmungen, die sich bei haptischer Untersuchung als Kunststoffteil herausstellen. Um diese Verwirrung zu vermeiden und schlussfolgernd die Kundenzufriedenheit zu erhöhen, achten immer mehr Automobilhersteller auf die haptischen Eigenschaften ihrer Modelle. Der Schwerpunkt verlagert sich von Pferdestärken zur handfesten Überzeugung. Anhand der Absatzzahlen zeigt sich, dass dies ein entscheidendes Kriterium für die Käuferschaft ist. Je angenehmer wir eine Oberfläche empfinden, desto länger und teilweise auch öfter nehmen unsere Hände Kontakt auf. Jedoch helfen uns nicht nur unsere Hände, auch der gesamte Körper will sich wohlfühlen, vor allem wenn man viele Dienstreisen im Auto unternehmen muss. Schließlich will auch niemand unbequeme Ledersitze. Unsere Haut als größtes Tastorgan kann Auskunft über Druck, Temperatur und Vibrieren geben. Umso einleuchtender wird die Kritik an den Touchscreens im Auto. Eine glatte Oberfläche, die nur mit visueller Unterstützung ihren Nutzen bringt, die haptischen Orientierungspunkte fehlen. Für den nächsten Autokauf sollte Sie nicht auf ihr Herz sondern auf den gesamten Körper hören um lange Freude daran zu haben.
Eine Frage des Gefühls
Die Entscheidung für einen Autokauf wird oft an vielen technischen Daten festgemacht und natürlich will man sich eine Zweitmeinung einholen, vielleicht mit seinem Partner. Doch unser wichtigster Begleiter sind wohl unsere Hände, es passiert unterbewusst und bei jedem zukünftigen Autobesitzer – wir erfühlen das Objekt der Begierde. Das erste Testsitzen geht immer einher mit der Oberflächenuntersuchung des Lenkrads, vor allem haptisch. Das bloße Erblicken eines Gegenstandes reicht für eine endgültige Beurteilung nicht aus, da das Auge nur bis 100 Mikrometer große Details erkennen kann.