Wirtschaft

Coface stuft Russland und Türkei ab

Leichte Erholung in der Eurozone - Länderbewertungen aktualisiert Zwar erholt sich weltweit betrachtet das Wirtschaftswachstum. Coface sieht aber höhere Risiken in wichtigen Schwellenländern und stuft in ihrer Länderbewertung Russland, die Türkei und Venezuela herab. Diese Länder stehen nach Einschätzung des internationalen Kreditversicherers vor finanzwirtschaftlichen und politischen Herausforderungen.

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Die Länderbewertung für Russland wird auf C herabgestuft. Die Krise in der Ukraine hat das Wachstum deutlich beeinflusst, es dürfte 2014 bei 0 Prozent liegen. Dies ist hauptsächlich auf nachlassende Investitionen und rückläufigen Konsum zurückzuführen. Darüber hinaus zeigten sich die Schwierigkeiten bei Investitionen bereits 2013 und spiegeln damit das mangelnde Vertrauen der russischen Marktteilnehmer in das Geschäftsklima wider. Ein deutlicher Beweis dafür sind die beträchtlichen Kapitalabflüsse aus Russland seit 2008. Auch berücksichtigt Coface in ihrer Bewertung die hohe Verschuldung russischer Unternehmen in Auslandswährungen. Der begrenzte Marktzugang aufgrund der aktuellen Sanktionen sowie der sinkende Rubelkurs führt bei Unternehmen im Laufe des nächsten Jahres zu erheblichen Rückzahlungen.

Die Länderbewertung der Türkei stuft Coface auf B herab. Während sich die Wirtschaftskraft stabil zeigt – Coface prognostiziert 3,3 Prozent für 2014 -, bleibt auf Unternehmensseite die Auslandsverschuldung hoch. Unternehmen sind daher einem erhöhten Fremdwährungsrisiko ausgesetzt sind. Die Lira hat sich als sehr volatil und empfindlich bei Veränderungen der Währungspolitik der Fed erwiesen. Auch die Zahlungserfahrungen von Coface mit türkischen Unternehmen haben sich deutlich verschlechtert. Auf politischer Ebene ist es sehr wahrscheinlich, dass die wachsenden Spannungen an den Ländergrenzen die innere Stabilität beeinflussen.

Venezuela ist nun auf D herabgestuft. Das Land rutschte in die Rezession (-2,5 %) und Hyperinflation (64 % im Jahr 2014), angeheizt durch Warenmangel und angesichts politischer und sozialer Spannungen. Das Risiko der Verstaatlichung und vor allem die Rationierung von Importen und die Kontrolle über Preise und Gewinnspannen werfen einen Schatten auf das sehr schwierige Geschäftsklima für Unternehmen.

Insgesamt ist die Weltwirtschaft in eine stetige, wenn auch langsame und uneinheitliche Erholungsphase eingetreten. Dass der Aufschwung nach der Krise mühsam ist, erklärt sich zum einen durch die hohe öffentliche und private Verschuldung, zum anderen durch die schwächere Dynamik des Kreditmarktes im Vergleich zur Vorkrisenzeit. Auch das neue Deflationsrisiko in der Eurozone und nachlassendes langfristiges Vertrauen der wirtschaftlichen Akteure spielen eine Rolle. Coface erwartet für 2014 nun ein weltweites Wachstum von 2,8 Prozent, ein Plus von 0,1 Prozent im Vergleich zu 2013. Die hochentwickelten Volkswirtschaften sind der wichtigste Motor dieses Aufschwungs. Auf die Industrieländer entfallen 1,6 Prozent, 0,3 Prozentpunkte mehr als 2013. Dagegen verzeichnen die Schwellenländer eine Abschwächung in gleicher Größe: Die 4.3 Prozent Wachstum sind ein Minus um 0,3 Prozentpunkte.. 2015 wird sich das globale Wachstum mit geschätzten 3.2 Prozent weiterhin beschleunigen.

Während die Wirtschaft der USA nach einem externen Schock im ersten Quartal wieder solides Wachstum aufweist – Coface erwartet für 2014 nun 2 Prozent -, zeigen sich in den Ländern der Eurozone deutliche Unterschiede. Aufgrund ungünstigerer Aussichten für Deutschland (1,6 %), Frankreich (0,4 %) und Italien (-0,2%) werden die Wachstumsprognosen leicht nach unten auf 0,9 Prozent korrigiert. In der Eurozone beobachtet Coface einen Vertrauensverlust der Wirtschaft im zweiten Quartal, der durch die Spannungen in der Ukraine und dem Deflationsrisiko noch weiter geschürt wird.

In Spanien wird die positive Dynamik mit einer Wachstumsprognose von 1,2 Prozent für 2014 und 1,7 Prozent für 2015 bestätigt. Die wiederauflebende Inlandsnachfrage, die Verbesserung der Finanzlage von Unternehmen, steigende Exporte und eine sinkende Zahl von Insolvenzen tragen zur Verringerung der Risiken in Spanien bei. Diese Verbesserungen veranlassten Coface, die seit Juni dieses Jahres bestehende Bewertung B mit „positive watch“ auf A4 zu setzen. Auch die A3-Bewertungen der Niederlande und Belgiens ergänzt Coface nun mit Ausblick auf Aufwertung. Gestützt durch Exporte sind beide Länder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Coface beobachtet steigende Investitionen und sinkende Insolvenzzahlen bei Unternehmen.

 

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