In dieser Woche liegt der Schwerpunkt auf der Inflation, wobei sich die jüngste Schwäche der Rohstoffpreise in allen Inflationsmessgrößen bemerkbar machen wird. Wir gehen davon aus, dass sich die Kerninflation im Monatsvergleich gegenüber dem alarmierend hohen Wert des Vormonats abschwächen wird.
Wir erwarten dennoch, dass eine feste Kerninflationsrate und steigende Lohnstückkosten die Stärke des zugrunde liegenden Inflationsdrucks bekräftigen werden.
Kein einheitliches Bild
Der Bericht über den Verbraucherpreisindex in den USA (US Consumer Price Index, US CPI) wird wahrscheinlich kein einheitliches Bild der Inflation liefern.
Unseres Erachtens nach wird es vor allem darauf ankommen, ob die Mietpreisanstiege das Tempo des letzten Monats beibehalten oder ob es sich um eine einmalige Abweichung vom etablierten Trend handelt.
Wir gehen davon aus, dass der Verbraucherpreisindex einen anhaltend starken Inflationstrend erkennen lässt, während die Gesamtinflation deutlich abschwächt.
Gesamtinflation
Der Markt geht von einem Anstieg der Gesamtinflation um 0,2 Prozent (8,8 Prozent im Jahresvergleich) aus, was deutlich schwächer ist als die 1,3 Prozent im Vormonat.
Dies spiegelt die jüngste Schwäche der Rohstoffpreise wider und deutet darauf hin, dass der Verbraucherpreisindex im Juni mit 9,1 Prozent im Jahresvergleich seinen Höchststand erreicht hat.
Kerninflationsrate
Wir erwarten, dass die Kerninflation erstens etwas an Schwung verlieren wird, zweitens im Jahresvergleich immer noch keinen Spitzenwert erreicht und drittens auf einem für die Fed-Verantwortlichen unangenehm hohen Level bleibt.
Wir sehen Abwärtsrisiken für die Konsensprognosen aufgrund einiger einmaliger Faktoren in volatilen Kategorien. Wir sehen das Risiko, dass die Kerninflationsrate auf 0,3 Prozent im Monatsvergleich abgerundet wird.
Es besteht aber auch das Risiko, dass sie auf 0,4 Prozent aufgerundet wird. Beides liegt unter dem Konsens (0,5 Prozent im Monatsvergleich). Es wären aber immer noch keine guten Nachrichten für die Fed.
Kosten für Wohnen weiterhin hoch
Der Grund dafür, dass unsere Prognose unter dem Konsens liegt, ist in eher vorübergehenden Faktoren zu suchen, wie z. B. den niedrigeren Flugpreisen aufgrund des billigeren Kerosins und einer vorübergehenden Entspannung bei den Gebrauchtwagenpreisen. Wir gehen davon aus, dass der zugrunde liegende Trend sehr stark bleiben wird.
So werden die Kosten für Mieten bzw. Wohnen, die für die Messung des allgemeinen Inflationstrends entscheidend sind, weiterhin hoch bleiben. Wir sind auch sehr gespannt darauf, ob sich der Anstieg des Verhältnisses von Lagerbeständen zu Verkäufen im Einzelhandel in diesem Inflationsbericht letztlich in den Einzelhandelspreisen niederschlägt. Bisher war das nicht der Fall.
Weitere Inflationsdaten
Am Freitag werden die vorläufigen Daten der Verbraucherumfrage der Universität von Michigan für August veröffentlicht. Wie üblich, wird das Hauptaugenmerk auf einer Veränderung der langfristigen Inflationserwartungen liegen.
Unsere Version des Verbraucherpreisindex der Fed ist in den letzten Wochen sogar leicht gesunken. Die Abschwächung der Rohstoffpreise wird auch in den Handels- und Erzeugerpreisdaten deutlich werden, die im Laufe der Woche veröffentlicht werden.
Ein weiteres Quartal mit einer wirtschaftlichen Kontraktion lässt einen schwachen Produktivitätsbericht für das zweite Quartal erwarten.
Wichtig ist, dass wir davon ausgehen, dass die Lohnstückkosten sehr stabil sein werden, was mit den allgemeineren Indikatoren für starke Lohnzuwächse übereinstimmt. Das zeigt, dass aufgrund des wirtschaftlichen Umfelds Risiken für die Gewinnmargen der Unternehmen bestehen.
(PIMCO)