Die staatliche Nachrichtenagentur IRNA meldete, mindestens 60 Revolutionsgarden seien bei dem Anschlag in der Provinz Sistan-Balutschistan an der Grenze zu Pakistan entweder getötet oder verletzt worden.
Die Revolutionsgarden waren auf dem Weg zu einem Treffen mit sunnitischen Stammesführern in Pischin. Das staatliche Fernsehen berichtete, die Gruppe sei von einem einzelnen Selbstmordattentäter angegriffen worden. Zu dem Blutbad bekannte sich zunächst niemand.
Die iranischen Revolutionsgarden – hier bei Feiern zum Wahlsieg von Präsident Ahmadinedschad am 14.6.2009 – sind eine Stütze des Mullah-Regimes.
Die Behörden vermuten jedoch, dass Mitglieder radikaler Sunnitengruppen mit Verbindung zum illegalen Drogenhandel hinter dem Blutbad stecken. In der Vergangenheit hatten sie bereits sunnitische Gruppe Dschundallah (Brigade Allahs) für Terroranschläge in der Region verantwortlich gemacht. Die Gegend gilt als Haupttransitroute für Drogenhändler, die Rauschgift von Afghanistan und Pakistan nach Europa schmuggeln.
Revolutionsgarden zweite Säule der Streitkräfte
Die iranischen Revolutionsgarden („Pasdaran“) bilden neben der regulären Armee („Artesh“) die zweite Säule der Streitkräfte. Ein gemeinsamer Generalstab koordiniert die Einsätze der mehr als 125.000 Revolutionsgardisten und der schätzungsweise 520.000 Mann des offiziellen Militärs. Die sonst von der Militärführung unabhängigen Paramilitärs unterhalten eigene Heeres- und Marineeinheiten, haben moderne Waffensysteme und sollen außerdem für das gesamte iranische Raketenarsenal verantwortlich sein.
Gegründet wurden die „Pasdaran“ im Zuge der Islamischen Revolution 1979, als sich einzelne Kampfverbände zu einer unabhängigen Streitmacht für das Khomeini-Regime formierten. In den 80er Jahren kämpften die „Revolutionswächter“ auch im Krieg gegen den Irak und im Libanon. In den vergangenen Jahren wurden sie primär im Kampf gegen Gegner im Inneren eingesetzt. Als zuverlässige Gefolgschaft des Mullah-Regimes gewannen sie zunehmend politischen Einfluss. Unter Präsident Mahmud Ahmadinedschad wurden ehemalige „Pasdaran“- Kommandeure zu Ministern oder Provinzgouverneuren.