Das Wachstum wird laut Iggo durch den niedrigen Ölpreis und die Verbesserungen am Arbeitsmarkt sogar noch gefördert. „Öl ist für den Wirtschaftsausblick enorm wichtig geworden. Die niedrigen Preise stärken das globale Wirtschaftswachstum“, sagt Iggo. Kurzfristige Folgen wie beispielsweise der Einnahmeverlust ölexportierenden Länder und die damit zunehmende Zurückhaltung von Investoren dürften selbstverständlich nicht ignoriert werden. Dennoch denkt der Investmentexperte, dass die langfristigen Auswirkungen positiv sein werden. „Die Ölpreisbewegung ist relativ und sollte langfristig keine Auswirkungen auf das allgemeine Preisniveau haben. Außerdem haben die Verbraucher somit mehr Geld für andere Waren und Dienstleistungen zur Verfügung, was wiederrum eine Erhöhung der Preise unterstützt“, erklärt Iggo.
Darum müsse die Fed ihre Zinsen für das kommende Jahr deutlich anheben. Sollten Staatsanleihen trotz robusten Wachstums weniger Rendite bringen, drohten Spekulationsblasen, eine steigende Inflation und finanzielle Instabilität. „Ich glaube, dass die Renditen von Staatsanleihen steigen werden – allerdings denke ich nicht, dass sie – unter Berücksichtigung des langfristigen Wirtschaftsausblicks – angemessen zunehmen werden“, so Iggo.
In Europa hingegen ist nach Meinung des Experten die Realverzinsung zu hoch. Die EZB müsse darum für Stabilisierung sorgen und die Inflationserwartungen umkehren. „Wie die EZB dies bewerkstelligt, bleibt abzuwarten. Um effektiv zu sein, muss die EZB ein umfangreiches Wertpapier-Ankaufprogramm starten und das bedeutet vor allem den Kauf von Staatsanleihen. Die weiteren Entwicklungen im Jahr 2015 bleiben also spannend.“