Seit Beginn der 90er Jahre hat sich die BU im Vergleich zur EU vermehrt durchgesetzt. Jedoch sind stagnieren die Bestandszahlen der Verträge der Berufsunfähigkeitsversicherung seit einigen Jahren. Aufgrund des Wettbewerbs hinsichtlich Risiko- und Preisprüfung sowie die Inflation der Berufsgruppen könnte die BU zu einem instabilen Nischenprodukt machen, was sich für die EU durchaus positiv auswirken kann, da ein neuer Wind bei der Entwicklung von Produkten herrschen könnte. Eigentlich müssten 90 Prozent der BU und EU deckungsgleich sein, lediglich die Reglungen zum Arbeitsmarkt und Beruf sollten Unterschiede aufweisen. Doch zur Überraschung können qualitativ hochwertige Regelungen in der BU nicht auf die gleichzeitig betriebener EU ein und desselben Versicherers übertragen werden. Innerhalb der Analyse konnten Missstände bezüglich der Regelungen zur Überbrückung von Zahlungsschwierigkeiten, Mitwirkungspflichten, verbindlichen Bearbeitungszeiten sowie bei der Unterstützung in der Entscheidungsphase aufgedeckt werden. Schlussfolgernd sind entsprechende Produktratings durchaus vor allem aus Kundensicht wichtig, da mit einer Qualitätsangleichung zu rechnen sei. Im EU-Produktrating ist besonders der starke zahlenmäßige Anstieg der „Komfort plus“-Produkte zu vermerken, da dies auch der Erwartung der Versicherer entspricht.
EU-Produkte erneut bewertet
Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU) erlebt in der Versicherungsbranche ein kleines Revival und bietet durchaus einen vergleichenden Blick zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Viele Parallelitäten sind unumgänglich, jedoch lassen sich auch unerwartete Differenzen beider Produktwelten feststellen, so in einer vergleichenden Produktanalyse des Versicherungsanalysten Franke und Bornberg zu verzeichnen. Um eine klare Trennung beider Produkte zu schaffen, wurde im Rating die Ordnung nach den Kategorien „Basis“, „Komfort“ sowie „Komfort plus“ vorgenommen.