Beim Abschluss einer Versicherung verlangen Kunden heutzutage nach der bestmöglichen Kundenerfahrung und erwarten digitale Kanäle. Hinzu kommen neue Akteure, die auf den Markt drängen, neue Technologien, die Auswirkungen auf den Versicherungsbedarf der Kunden haben und dabei neue Geschäftsfelder eröffnen, sofern die Branche bereit ist, sich auf die Digitalisierung von Prozessen und Plattformen einzulassen.
Kunden wünschen sich digitale Erlebnisse
Laut einer Studie des Branchenverbands Bitkom aus dem Jahr 2015 nutzen bereits zwei Drittel der Deutschen ein Smartphone – Tendenz steigend. Entsprechend ändern sich auch Gewohnheiten und Ansprüche der Versicherungskunden, wenn es darum geht, neue Verträge abzuschließen oder an Informationen zu wichtigen Produkten zu gelangen. Aus diesem Grund bieten erste Versicherer zum Beispiel Apps, über die Versicherungen direkt bezogen werden können. Dennoch haben laut einer aktuellen Studie von TWT Interactive 60 Prozent der Versicherer ihre Internetauftritte noch nicht auf Mobilgeräte hin optimiert. Das Potential in diesem Bereich ist daher noch groß.
Nicht-traditionelle Teilnehmer in der Versicherungsbranche
FinTechs befinden sich aktuell im Aufschwung und stellen klassische Marktteilnehmer vor große Herausforderungen. Obwohl gerade Vergleichsportale als Unterstützer von Versicherungen agieren sollten, erwirtschaften Versicherer aufgrund hoher Provisionen immer weniger Profit aus ihren eigenen Internetgeschäften. Zudem arbeiten traditionelle Teilnehmer häufig noch mit veralteten Geschäftsmodellen und können so neue, digitale Kundenansprüche nicht mehr bedienen. Versicherer sind hier gefragt, ihre Unternehmensstruktur an die digitale Welt anzupassen, sei es durch die Gründung eigener Start-Ups oder die Akquisition kleinerer Unternehmen.
Neue versicherungsrelevante Technologien im Aufschwung
Durch die Digitalisierung ergeben sich für Versicherer neue Möglichkeiten Kundenwünsche zu erfüllen. Zum Beispiel: Kommt es im Leben eines Versicherers zu einer Veränderung, können automatisch passgenaue Angebote vorgeschlagen werden. Die relevanten Informationen gehen im Idealfall aus dem Datenbestand des Versicherers hervor. Allerdings sind die IT-Systeme und somit auch die Datenbestände häufig noch nicht miteinander verbunden, sodass der Gesamtblick auf den Kunden fehlt. Helfen können moderne, kompatible Kernsysteme, die es Versicherern erlauben, Produkte, Optionen und Deckungen spezifisch für den Kunden zu entwickeln und über ausgewählte Kanäle zur Verfügung zu stellen.
Neue Wachstumspotentiale erschließen
Erste Schritte in Richtung Digitalisierung sind bereits erkennbar. Es gilt das ungenutzte digitale Potential zu erschließen, um auch künftig kundenorientiert zu arbeiten und eine kosteneffiziente Prozessoptimierung zu gewährleisten. „Die Versicherungsbranche befindet sich mitten in einer spannenden Entwicklungsphase. Mit modernen Technologien, die die besonderen Ansprüche der Schaden- und Unfallversicherungsbranche verstehen, können Versicherer das Potential der Digitalisierung für sich nutzen: Cross- und Up-Selling- Möglichkeiten können ausgeschöpft werden. Eine moderne Datenanalyse dient als Grundlage für eine verbesserte Risikokalkulation, zur Einschätzung der Kundenwünsche oder als Basis für die Entwicklung neuer Produkte. Versicherer haben damit die Chance nicht nur auf neue Trends zu reagieren, sondern sich aktiv neue Wachstumspotentiale zu erschließen“, kommentiert Keith Stonell, Managing Director bei Guidewire.