Wirtschaft

uniVersa konnte sich im Markt gut behaupten

Überdurchschnittliches Wachstum und Eigenkapitalstärke bei uniVersa ausgebaut

Die uniVersa Versicherungen konnten im vergangenen Geschäftsjahr ein überdurchschnittliches Wachstum bei den Beitragseinnahmen erzielen. Mit 7,9 Prozent wuchs die Lebensversicherung besonders stark. Das Eigenkapital konnte weiter gestärkt werden.

Die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen der uniVersa stiegen im Jahr 2015 um 2,0 Prozent (Markt 0,6) auf 691,0 Millionen Euro. Aus den Kapitalanlagen konnte ein Ergebnis von 197,4 Millionen Euro (Vorjahr 188,0) erwirtschaftet werden. Der Bestand an Kapitalanlagen wuchs um 6,7 Prozent auf 5.197,5 Millionen Euro. Die Leistungsausgaben stiegen von 774,8 auf 803,6 Millionen Euro. Unter dem Strich konnte ein Geschäftsergebnis nach Steuern von 104,9 Millionen Euro (Vorjahr: 100,5) erwirtschaftet werden. Der Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB), die den Ver-sicherten zugute kommt, wurden 83,9 Millionen Euro zugeführt. Das Eigenkapital konnte von 222,0 auf 241,0 Millionen Euro aufgestockt werden. Vorstandssprecher Michael Baulig zeigte sich mit dem Gesamtergebnis zufrieden: „Wir konnten uns in einem schwierigen Marktumfeld erneut gut behaupten und ein überdurchschnittliches Wachstum sowie stabile Ergebnisse erzielen“. Als Erfolgsgründe nannte er die Unabhängigkeit als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit sowie eine auf Qualität, Service und Langfristigkeit ausgelegte Markenpositionierung.

 

Lebensversicherung lief besonders gut, Trend zu Fondspolicen

 

In der Lebensversicherung konnten die Bruttobeitragseinnahmen um 7,9 Prozent auf 114,7 Millionen Euro gesteigert werden. Der Markt hatte hier einen Rückgang von 1,1 Prozent zu verzeichnen. Besonders nachgefragt waren die neu eingeführte selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung sowie die fondsgebundenen Rentenversicherungen über alle drei Schichten der Altersvorsorge. „Der Trend geht ganz klar zu fondsgebundenen Tarifen, die im Niedrigzinsumfeld eine attraktive Möglichkeit zur Altersvorsorge darstellen“, so Baulig. Das Geschäftsergebnis nach Steuern betrug 16,7 Millionen Euro (Vorjahr: 10,4) und wurde der Rückstellung für Beitragsrückerstattung zugeführt. Ein Markenzeichen der uniVersa bleibt die überdurchschnittlich hohe Eigenkapitalquote von 41 Promille, die ein zusätzlicher Stabilitätsfaktor für langlaufende Verträge ist. Als problematisch bezeichnete der Vorstandssprecher die anhaltende Niedrigzinspolitik, die hohe Zuführungen zur gesetzlich vorgeschriebenen Zinszusatzreserve erfordert. Allein in 2015 wurden hierfür 18,6 Millionen Euro zurückgestellt. Vom Grundsatz sei dies richtig, die Dosierung jedoch zu hoch. Dafür müssten in erheblichem Umfang Bewertungsreserven aufgelöst werden – was dem Zweck der Zinszusatzreserve zuwider läuft, so Baulig.

Versicherungen

Bewusste Investments bei Versicherungen

Nachhaltigkeitsfonds werden immer beliebter. Zunächst war dieser Trend nur bei privaten Anlegern zu beobachten. Doch mittlerweile lassen sich auch immer mehr Versicherer auf eine grüne Ausrichtung ein und werfen ein Auge auf die einst belächelten Nachhaltigkeits-Fonds, um die eigenen Renditen zu halten.

Viele Unternehmer wie Marc Zuckerberg, Warren Buffet oder Bill Gates haben es vorgemacht, nun könnte der Trend bald bald zu einer größeren Bewegung werden. Die Investition mit dem nachhaltigen Nutzen: regionale Windparks oder Bildungsfonds in Asien. „Impact Investment“ – wirksames Investieren – Ein Trend, der sich auch bei Versicherern zunehmender Beliebtheit erfreut. Das weltweite Volumen liegt aktuellen Schätzungen zufolge bei 77 Milliarden Euro.

Bewusste Investments bei Fonds und Versicherungen

Grüne Investoren geben den nachhaltigen Geldanlagen neuen Schub. Längst sind es nicht mehr nur religiöse Einrichtungen oder humanitäre Stiftungen, die ihr Geld grün und ethisch vertretbar anlegen. Auch Versicherungen und Pensionskassen verlangen zunehmend Angebote dieser Natur.
Das Forum Nachhaltige Geldanlagen spricht von einer rasanten Nachfragesteigerung bei nachhaltigen Geldanlagen und beziffert das umgesetzte Investitionsvolumen in 2015 auf knapp 140 Milliarden Euro. Fast die Hälfte davon entfiel auf Nachhaltigkeitsfonds mit einem Gesamtvolumen von 64 Milliarden Euro, über ein Viertel mehr als im Vorjahr.

Bessere Performance als klassische Fonds?

Anbieter von Nachhaltigkeitsfonds sehen derzeit keinen Rendite-Nachteil gegenüber herkömmlichen Fonds. Analysen über fiktive Langzeitvergleiche lassen keinen Schluss über eine schwächere Performance zu, aber sie sind eben keine Realität.

Tatsächlich haben sich nachhaltige Fonds bisher tapfer geschlagen. Christian Klein, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Uni Kassel, hat in einer Meta-Studie 35 empirische Studien über Nachhaltigkeitsfonds untersucht. In 14 Studien schnitten sie besser ab als konventionelle Fonds, bei 15 Studien gab es keinen Performance-Unterschied. Nur in sechs Studien hatten die klassischen Fonds die Nase vorn. „Nachhaltigkeit kostet also keine Rendite, sondern bringt Rendite“, ist auch Rainer Unterstaller, geschäftsführender Gesellschafter der Acatis-Tochter Fair Value Investment, überzeugt. „Moral und Rendite lassen sich gut miteinander vereinbaren.“

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