Wirtschaft

Banking mal anders: Dividenden statt Skandale

Der kürzlich durchgeführte europäische Bankenstresstest hat einmal mehr gezeigt, dass viele Banken auch acht Jahre nach Beginn der Finanzkrise weit von einer Normalisierung entfernt sind. Das hat natürlich auch massive Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung.

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Allgemein

Reform der Investmentbesteuerung

Der Finanzausschuss des Deutschen Bundestages hat am heutigen Mittwoch das Gesetz zur Reform der Investmentsteuer abschließend beraten. Dazu erklären die finanzpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Antje Tillmann sowie der zuständige Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Fritz Güntzler:

„Mit dem Gesetz vereinfachen wir die Investmentsteuer und machen das Recht europarechtssicher. Wir unterbinden auch eine Vielzahl unerwünschter Gestaltungen, für die die Investmentsteuer aufgrund ihrer Komplexität besonders anfällig war.“

Für Immobilienfonds soll entgegen des Gesetzentwurfes eine Übergangsfrist geschaffen werden, indem die Steuerfreiheit von Wertveränderungen einer Immobilie bis zum Inkrafttreten des Gesetzes erweitert wird. Dies gilt allerdings nur unter der Voraussetzung, dass der Zeitraum zwischen der Anschaffung und der Veräußerung der Immobilie mehr als zehn Jahre beträgt.

Darüber hinaus werden die Anlagebedingungen für Spezialfonds angepasst. Ihnen wird es möglich sein, in Infrastrukturprojekte zu investieren. Damit wird beabsichtigt, für Infrastrukturprojekte weiterhin genügend private Kapitalgeber zu finden. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Verhinderung sog. Cum-Cum-Gestaltungen, um die Erstattung von Kapitalertragsteuererstattungen um den Dividendenstichtag zu verhindern. Eine Anrechnung von Kapitalertragsteuer ist dann nicht mehr möglich, wenn die Aktie nicht für mindestens 45 Tage vor und nach dem Dividendenstichtag gehalten wurde und der Entleiher nicht mindestens 70 Prozent Wertveränderungsrisiko übernimmt. Im Gegensatz zum ursprünglichen Gesetzentwurf aber wird die nicht anrechenbare Kapitalertragsteuer in solchen Fällen auf 15 Prozent gesenkt. Damit soll das eigentlich angestrebte Besteuerungsniveau erreicht und wirtschaftlich sinnvolle Geschäfte in diesem Kontext nicht unnötig behindert werden.

Um derartige Gestaltungen noch zielgenauer zu unterbinden, will die CDU/CSU Bundestagsfraktion in einem der nächsten steuerlichen Gesetzgebungsvorhaben eine mit Dividenden gleichgestellte Besteuerung von Kompensationszahlungen aus Wertpapierdarlehen und Wertpapierpensionsgeschäften einführen. Dabei wird zur Vermeidung einer Doppelbelastung eine Ausnahmeregelung von der Missbrauchsbekämpfungsregelung vorgesehen.

Wirtschaft

Kosten schmälern die Rendite: Anlegen in Zeiten niedriger Zinsen

Gute Zeiten für Kreditnehmer, schlechte Zeiten für Sparer: Angesichts des niedrigen Zinsniveaus ist es für viele Anleger schwer, eine sichere Rendite zu erwirtschaften. Ganz unmöglich ist es aber nicht.

(dpa/tmn) – Null Prozent: Das Leitzins-Niveau in Europa bedeutet für Sparer ein immer größer werdendes Problem. Verzinste Geldanlagen werfen inzwischen kaum noch Rendite ab. Für Verbraucher ist es deshalb wichtig, auf niedrige Anlagekosten zu achten. Denn bei vielen Produkten zehren die hohen Nebenkosten die Erträge auf, erläutert die Verbraucherzentrale Berlin.

Eine Geldanlage mit niedrigen Kosten kann nach 40 Jahren durchaus 30 Prozent mehr fürs Alter erbringen, erklären die Verbraucherschützer. Die Grenze zwischen teuer und kostengünstig verläuft dabei oft nicht zwischen den verschiedenen Produktklassen wie Aktien, Fonds und Versicherungen, sondern innerhalb dieser Produktklassen.

Deshalb lohnt sich ein Vergleich. Drei Möglichkeiten:

– Riester-Sparen: Die Riester-Förderung zu nutzen, ist nach Ansicht der Verbraucherzentrale für die meisten Sparer sinnvoll. Wer keine Kinder hat, kann mit Riester-Anlagen durchaus ein um 15 Prozent höheres Nettoergebnis erzielen, als wenn er in die gleichen Anlagen ohne Riester-Förderung angespart hätte. Konkret hängt das Plus vor allem davon ab, um wie viel der Steuersatz im Alter niedriger sein wird als jetzt. Wenn man Kinder hat, liegt das Plus durch die Förderung meist noch viel höher. Für sicherheitsorientierte Kunden eignen sich gute Riester-Banksparpläne, für jüngere Kunden sind gute Riester-Fondssparpläne eine Anlagemöglichkeit.

– Aktien: Auch wenn viele Sparer nach wie vor skeptisch sind, lässt sich mit Aktien auf lange Sicht meist eine gute Rendite erzielen. Bei einem Anlagehorizont von 20 bis 30 Jahren lag die jährliche Rendite in der Vergangenheit zwischen rund sechs und neun Prozent, hat das Deutsche Aktieninstitut (DAI) ermittelt. Mit einer solchen Rendite verdoppelt sich das eingesetzte Vermögen etwa in 10 bis 15 Jahren. Viele Unternehmen zahlen Aktionären zudem eine regelmäßige Dividende. Kleinanleger können zu kostengünstigen Fonds greifen.

– Zinsanlagen: Das Tagesgeldkonto ist zwar beliebt, wirft aber kaum Rendite ab. Nach Angaben der FMH- Finanzberatung bekommen Sparer derzeit durchschnittlich 0,31 Prozent Zinsen (Stand 15. April 2016). Etwas mehr Zinsen gibt es bei Festgeldangeboten. Laut FMH liegt der durchschnittliche Zins bei einer Laufzeit von zwölf Monaten bei 0,36 Prozent (Stand: 15. April 2016). Die Aussicht auf gute Zinsen steigt mit der Länge des Anlagehorizonts: Wer sein Geld für zwei Jahre fest anlegt, kann bis zu 1,90 Prozent Zinsen bekommen. Bei Festgeldanlagen mit vier Jahren Laufzeit liegen die besten Angebote bei 2,10 Prozent.

Versicherungen

Generali in Deutschland steigert Ergebnis Neue Strategie gut unterwegs

Die Generali Gruppe in Deutschland, zweitgrößter deutscher Erstversicherer und Teil des internationalen Konzerns Generali, erzielte im Geschäftsjahr 2015 sehr gute Ergebnisse trotz eines schwierigen Marktumfelds. Die Umsetzung der neuen Strategie, die im Mai 2015 verkündet wurde, ist gut unterwegs und zeigt bereits erste Erfolge.

Giovanni Liverani, Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland AG, sagt: „Wir haben vor rund zehn Monaten mit der strategischen Neuausrichtung unseres Geschäfts in Deutschland begonnen, um die Generali Gruppe auch hier zum führenden Privatkundenversicherer zu machen. Mittlerweile konnten wir einen eindrucksvollen Turnaround realisieren, und die gute Performance im Geschäftsjahr 2015 bestätigt uns auf unserem neuen erfolgreichen Kurs. Das Engagement unseres hochqualifizierten Management-Teams, unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die hervorragenden Leistungen unserer Vertriebspartner haben diese Erfolge ermöglicht. Mit der Smart-Insurance-Offensive bieten wir innovative Versicherungslösungen, die uns zum Vorreiter der digitalen Transformation machen und damit unsere Wettbewerbsfähigkeit im Markt deutlich erhöhen.“

In der Lebensversicherung hat die Gruppe begonnen, ihr Geschäftsmodell einer „neuen Normalität“ zu etablieren. Vor dem Hintergrund des anhaltenden Niedrigzinsumfelds wurde der Vertrieb reiner traditioneller Sparprodukte drastisch reduziert. Stattdessen wurden neue Produkte mit geringer Kapitalintensität und hoher Leistungsstärke eingeführt. Auch das Angebot an fondsgebundenen Versicherungen, hybriden Sparprodukten und Risikoversicherungen wird sukzessive ausgebaut und hat zu einer positiven Entwicklung der Beiträge vor Abzug von Sparanteilen sowie der Beiträge aus Investmentverträgen auf 14.146 Mio. EUR (+3,4% GJ 2014) beigetragen.

Die fondsgebundene Lebensversicherung (inkl. Hybridprodukte) konnte bei den Beiträgen um 9,2% zulegen und nimmt damit einen Anteil von 28% am Gesamtportfolio in der Lebensversicherung ein. Die gebuchten Bruttobeiträge in der Lebensversicherung sind einerseits dank der positiven Entwicklung der laufenden Beiträge (+0,7% ohne Kranken) und andererseits aufgrund des Wachstums des Einmalbeitragsgeschäfts (z. B. Hybridprodukte der AachenMünchener) gestiegen. Darüber hinaus hat die Generali in Deutschland – aufgrund ihrer strategischen Neuausrichtung – das Prämienvolumen traditioneller Sparprodukte um 7,7% reduziert.

In der Schaden- und Unfallversicherung erhöhte die Gruppe ihre Beitragseinnahmen auf 3.608 Mio. EUR (+1,7% GJ 2014). Die Combined Ratio wurde erneut verbessert und lag im Geschäftsjahr 2015 bei 92,4% (-0,2%-Punkte GJ 2014). Weitere Einsparungen, ein verbessertes Schadenmanagement sowie der erneute Beitragszuwachs trugen wesentlich zu dem verbesserten Ergebnis bei. So konnte der leichte Anstieg der Leistungen – insbesondere durch eine höhere Elementarschadenbelastung sowie vermehrte Großschäden – auf insgesamt 2.248 Mio. EUR (2.188 Mio. EUR GJ 2014) mehr als ausgeglichen werden.

Die Beiträge der Generali in Deutschland konnten insgesamt auf 17,8 Mrd. EUR (+3,1% GJ 2014) gesteigert werden. Im vergangenen Geschäftsjahr wurde ein Operating Result von 792 Mio. EUR (+5,0% GJ 2014) erreicht.*

Der Multi-Kanal-Vertrieb der Generali in Deutschland hat einen großen Anteil am Erfolg des letzten Geschäftsjahres: Vor allem die langjährige und immer erfolgreichere Vertriebspartnerschaft mit der Deutschen Vermögensberatung (DVAG), das umfassende und starke Vertriebsnetzwerk der Generali Versicherungen und CosmosDirekt, die Nr. 1 in der Direkt- und Digitalversicherung, trugen maßgeblich zur guten Marktposition bei.

WICHTIGE MEILENSTEINE DER STRATEGISCHEN NEUAUSRICHTUNG VORZEITIG ERREICHT

Im Mai 2015 hat die Generali mit der strategischen Neuausrichtung ihres Geschäfts in Deutschland begonnen und liegt mittlerweile vor dem selbst gesteckten Zeitplan. Ziel ist die Stärkung der Wettbewerbsposition im deutschen Markt, um führender Privatkundenversicherer zu werden. Dies wird durch den starken Multikanalansatz im Vertrieb, eine vereinfachte und am Markt orientierte Steuerung, die konsequente Umsetzung des neuen Geschäftsmodells in der Lebensversicherung, die Einführung smarter Produkte, Services und Prozesse sowie einen stärkeren Fokus auf Kunden erreicht. Gleichzeitig werden einfachere Governance- und Organisations-Strukturen etabliert, die bereits signifikant zur Reduktion der Sach- und Personalkosten beigetragen haben. Die neue Matrix-Organisation des Konzerns hat die Effektivität und Effizienz der Generali in Deutschland enorm gesteigert.

So wurde die starke Performance der Gruppe unter anderem durch ein striktes Kostenmanagement – vor allem im Bereich der Sachkosten – ermöglicht: Im letzten Jahr konnten die Gesamtkosten (netto ohne Provisionen) um rund 90 Mio. EUR auf 1.418 Mio. EUR gesenkt werden.

Einen weiteren wichtigen Meilenstein hat die Unternehmensleitung im Januar 2016 erreicht. Sie vereinbarte mit dem Konzernbetriebsrat ein innovatives Eckpunktepapier zur sozialverträglichen Umsetzung der strategischen Neuausrichtung. Nach den Verhandlungen können sämtliche Maßnahmen bereits im Laufe des Jahres plangemäß gestartet werden.

SMART-INSURANCE-OFFENSIVE GESTARTET

Mit der Einführung von smarten Versicherungsprodukten leitet die Generali in Deutschland einen fundamentalen Wandel in der Branche ein und positioniert sich als Vorreiter der digitalen Transformation. „Im Kern geht es bei der neuen Produktgeneration darum, mehr als nur Versicherungsschutz zu bieten – das heißt, klare Präventionsanreize zu setzen, um das Leben der Kunden zu verbessern. Unser Anliegen ist es, mit neuesten Innovationen die Qualität unserer Leistungen zu erhöhen und den Schutz unserer Kunden zu erweitern“, betont Giovanni Liverani.

Erste Produkte im Zuge der Smart-Insurance-Offensive hat die Generali in Deutschland bereits eingeführt: Der erweiterte 360°-Rechtsschutz der Advocard bietet umfassenden Schutz zur Absicherung vor Identitätsmissbrauch im Internet sowie eine kostenfreie Online-Rechtsberatung. Die CosmosDirekt bietet in Kooperation mit Devolo, einem Spezialisten für intelligente Heimvernetzung, einen doppelten Schutz für das Eigentum. Der Komfortschutz der Hausratversicherung sichert Schäden ab, ein innovatives Sicherheitspaket vernetzt die eigenen vier Wände und schützt das Eigentum Tag und Nacht. Anfang April werden die Generali Versicherungen ihren neuen Unfallmeldedienst (UMD) einführen, der auf einer GDV-Initiative basiert. Somit nutzen die Generali Versicherungen die Chancen der Digitalisierung für mehr Schutz im Straßenverkehr.

Im Laufe des Jahres hat die Generali in Deutschland zudem geplant, weitere smarte Produkte rund um Haus (Domotics) und Auto (Telematics) auf den Markt zu bringen und damit ihre Vorreiterposition weiter auszubauen. Mit der Einführung des Vitality-Programms zum 1. Juli 2016, eines innovativen und anreizbasierten Programms zur Gesundheitsförderung, setzt die deutsche Gruppe diesen Weg konsequent fort.

* Die Berichterstattung erfolgt analog zum IFRS Reporting der internationalen Generali Group. Leben-Beiträge inkl. Kranken und Einmalbeiträge aus der RfB.

GENERALI IN DEUTSCHLAND

Die Generali in Deutschland ist mit rund 17,8 Mrd. EUR Beitragseinnahmen und mehr als 13,5 Millionen Kunden der zweitgrößte Erstversicherungskonzern auf dem deutschen Markt. Zum deutschen Teil der Generali gehören die Generali Versicherungen, AachenMünchener, CosmosDirekt, Central Krankenversicherung, Advocard Rechtsschutzversicherung, Deutsche Bausparkasse Badenia und Dialog.

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