Erstmals seit Monaten hat sich Baugeld im November leicht verteuert. Nachdem sich die Konditionen für Darlehen fast ein halbes Jahr seitwärts bewegt haben, legten sie im November um gut 0,2 Prozentpunkte zu. Zehnjährige Darlehen sind laut Interhyp, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen, Anfang Dezember jedoch noch immer für unter 1,5 Prozent erhältlich. „Für den leichten Zinsanstieg sind vor allem Renditeaufschläge in den USA nach dem Wahlsieg Trumps verantwortlich, wo im Dezember zudem eine Anhebung der Leitzinsen erwartet wird. Weil bei der Zinspolitik und der Inflationsentwicklung in Europa vorerst jedoch keine deutliche Trendwende abzusehen ist, müssen Häuslebauer in den nächsten Wochen keine davongaloppierenden Zinsen erwarten“, sagt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG. Auch das Interhyp-Bauzins-Trendbarometer geht in den nächsten Wochen von gleichbleibenden Finanzierungsbedingungen für Häuslebauer aus.
Laut Interhyp-Bauzins-Trendbarometer, einer monatlichen qualitativen Befragung führender Experten aus der Bankwirtschaft, sind die künftigen geldpolitischen Entscheidungen der beiden Zentralbanken EZB und Fed am 8. und am 14. Dezember im aktuellen Zinsniveau eingepreist. Dies gelte auch für eventuell erhoffte Konjunktureffekte nach dem Wahlsieg Donald Trumps. Die expansive Geldpolitik der EZB bildet demnach einen starken Gegenpol zu den Entwicklungen in den USA. Darüber hinaus sind die Renditen deutscher Staatsanleihen, die als wichtiger Indikator für das Baugeld gelten, nach einem kurzen Anstieg im November bereits wieder gefallen.
„Die Finanzierungsbedingungen bleiben ausgezeichnet. Wir haben im Jahr 2016 neue Allzeittiefs beim Baugeld gesehen und können davon ausgehen, dass es im Jahr 2017 trotz leichter Tendenzen zu höheren Konditionen nicht teuer wird“, erklärt Goris. Diese Einschätzung teilt die Mehrheit der von Interhyp befragten Experten. Nach einer kurzfristigen Seitwärtsbewegung sehen sie im nächsten Jahr ein etwas höheres Zinsniveau. Das Aufwärtspotenzial bleibt jedoch angesichts der nur zaghaften Konjunkturerholung sowie der niedrigen Inflation in der Eurozone begrenzt.
(Quelle: Pressemitteilung der Interhyp Gruppe)