Wenn der Mietüberschuss für Tilgung verwendet wird, ist das Risiko begrenzt. Speziell in Regionalmärkten lassen sich noch gute Mietrenditen bei begrenztem Risiko einkaufen.
Auch bei großen Gewerbeinvestitionen sieht es für Deutschland als „sicherer Hafen“ gut aus. Internationale Nachfrage sorgt für Ausverkauf der erstklassigen „Core“-Immobilien. Große Research-Häuser sehen für das nächste Jahr nur das Risiko, dass einer der globalen Krisenherde virulent wird. Die deutschen Büromärkte profitieren vom Beschäftigtenwachstum. Das Niedrigzinsumfeld beschert hohe Risikoprämien bzw. hohe Differenzen zwischen Miet- und Zinseinnahmen. Logistik profitiert vom Online-Handel. Handel profitiert von zunehmendem Realeinkommen und guter Konsumstimmung. Spezialimmobilien profitieren von der älter werdenden Gesellschaft.
Bevor Sie mitjubeln, rufen Sie sich vorab eine alte immobilienwirtschaftliche Weisheit ins Gedächtnis: Der Makler denkt in Monaten, der Bauträger in Jahren, der Investor aber in Jahrzehnten. Immobilien- und Medienstimmung werden aber von den transaktionsorientierten Profis gemacht. Auch Einkäufer der Kapitalsammelstellen stehen unter Einkaufsdruck. Sie rechnen sich mit der Differenz zwischen Mieten und Zinsen ihre Einkäufe für die Gremien oder ihre Fondsplatzierungen schön.
Je besser die Branchenstimmung ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, als privater Investor den zyklischen schwarzen Peter zu ziehen. Lassen Sie sich nicht von Euphorie der Medien anstecken, sondern denken Sie bei der Auswahl des Investments daran, ob es in 10 oder 20 Jahren noch einen Bedarf und damit einen Käufer für die Immobilie gibt.
Werner Rohmert